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Schöne Wissenschaften - Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
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Wissen in Wien, 1780. Eine digitale Annäherung 205 Angaben durch die Nennung von Personennamen in den Titeln der gegebenen Biblio- graphien.9 Die so erhobenen Daten10 ermög lichen es, das Gelehrte Österreich als Netzwerk darzustellen (Graphik 2). Die Intensität der Knoten in der Graphik – von Transparent zu Opak – bezieht sich auf den Grad, also die Menge an Verbindungen im Netzwerk: Maria Theresia weist bei weitem den höchsten Grad auf (58), weil sie in sehr vielen Artikeln als Gönnerin, Widmungsempfängerin oder Förderin von Karrieren genannt wird. Gemäß der Messung des Grades folgen auf Maria Theresia Sonnenfels (38), Constantin Franz von Kauz (36), Jakob Friedrich Isenflamm (32; sein biographischer Artikel enthält eine große Anzahl an Personennennungen), De Luca (25), August Friedrich Cranz, Maximilian Hell (je 23) und Joseph  II. (20). Die Größe der Knoten hingegen bezieht sich auf die Betweenness-Zentralität, also auf das Ausmaß, in dem ein Knoten Teil eines kürzesten Weges im Netzwerk ist. So können jene Knoten ermittelt werden, welche die intensivste Verbindung mit mög- lichst großen Teilen des Netzwerks unterhalten, wobei deutlich sein muss, dass dieses Netzwerk eine aus den Daten der Personenbeziehungen in De Lucas Text generierte Abstraktion, nicht aber etwa „reale“ Gegebenheiten abbildet.11 Die Prädominanz von Sonnenfels als Person mit der höchsten Betweenness-Zen- tralität (441,5) ist nicht zu übersehen, doch finden sich im mittleren Bereich wieder einige der bekannten Namen, von Born (103,5), Cranz (221,5), Anton von Störk (222) und Hell (92,5) über Martini (55,5) zu Michael Denis (41,5), Adam František Kollár (31,5), Joseph Valentin Eybel (49,5) und De Luca selbst (110); auch andere Mitglieder der kaiser lichen Familie sind hier feststellbar. Wiederum existieren an den Rändern Referenznamen, die eine internationale Kon- textualisierung andeuten sollen – von Isaac Newton (Grad: 5; Betweenness-Zentrali- tät: 0) über Denis Diderot (1; 0) hin zu Gottfried Wilhelm Leibniz (2; 0) und Christian Wolff (6; 0). Doch ist deutlich sichtbar, dass die dargestellte Vernetzung sich vor allem auf die breitere politische und intellektuelle Elite des Habsburgerstaates beziehen sollte, unter der eben einige Personen hervorstachen. ,,, 1DUUDWLY 'H /XFD XQG ÅgVWHUUHLFK´ DOV 5DXP Dieses Bild erhält zusätz liche Plastizität, wenn man De Lucas Gelehrtenlexikon geo- graphisch visualisiert. Dieser Zugang ist in dem Werk selbst angelegt, weil De Luca, 9 Gemeint sind hier Werke, die sich im Titel auf die Urheber wissenschaft licher Theorien – etwa Newton – beziehen; diese Namen wurden in der Analyse mitberücksichtigt. Nicht aufgenommen wurden hingegen Verleger und historische Personen, die – grob geschätzt – aus der Zeit vor 1600 stammen. 10 Die Graphik wurde mit Gephi erarbeitet und weist in ihrem vollen Umfang 845 Kanten bei 765 Kno- ten auf. 11 Eine gut nachvollziehbare Anleitung für einfache Visualisierungen mit Gephi, der hier gefolgt wurde, spielt das analytische Szenario anhand der Personenbeziehungen in Victor Hugos Les Misérables durch: https://gephi.org/tutorials/gephi-tutorial-quick_start.pdf [28.02.2019].
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Schöne Wissenschaften Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Titel
Schöne Wissenschaften
Untertitel
Sammeln, Ordnen und Präsentieren im josephinischen Wien
Autor
Nora Fischer
Herausgeber
Anna Mader-Kratky
Verlag
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8642-7
Abmessungen
20.9 x 29.3 cm
Seiten
306
Kategorie
Kunst und Kultur
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