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Schule während der Corona-Pandemie
25DDS,
17. Beiheft (2021)
mit denen während der Pandemiezeit ersatzweise gearbeitet wurde. Ein Vergleich der
LERNSTAND-Ergebnisse in den Domänen Deutsch-Leseverstehen und Mathematik
der Jahrgänge 4 und 5 mit den korrespondierenden KERMIT-Ergebnissen des vor-
angehenden regulären Schuljahres ermöglicht es den Autor*innen, abzuschätzen, in-
wieweit es durch die pandemiebedingten Veränderungen der Schulorganisation zu
Lerneinbußen und/oder einer Vergrößerung sozialer Disparitäten im Bildungserwerb
gekommen ist. Das Ergebnis des Vergleichs ist überraschend. Entgegen verbreiteter
Befürchtungen und entgegen ähnlicher Untersuchungen bei niederländischen und
schweizerischen Schüler*innen (Engzell, Frey & Verhagen, 2020; Tomasik, Helbling &
Moser, 2020) zeigen sich – jedenfalls für die getesteten Kompetenzdomänen – weder
mit Blick auf die durchschnittlichen Kompetenzwerte noch hinsichtlich der Verteilung
der Schüler*innenschaft auf die Kompetenzstufen der Bildungsstandards der KMK be-
deutsame Unterschiede zwischen den verglichenen Kohorten.
Mit dem von Sonja Blum und Ivana Dobrotić verfassten Beitrag „Die Kita- und
Schul schließungen in der COVID-19-Pandemie“ verlagert sich der Fokus von den
Schulen, Schüler*innen und Eltern auf die Ebene des Nationalstaates. In ihrem poli-
tikwissenschaft lich ausgerichteten Beitrag werfen die Autorinnen einen internatio-
nal-vergleichenden Blick auf das Phänomen der pandemiebedingten Schließung und
Wiedereröff nung von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, das sich über Länder-
grenzen hinweg keineswegs gleichförmig darstellte. Auf Basis einer Auf arbeitung der
Krisenreaktionen in 28 EU-Ländern haben die Autorinnen jüngst einen konzeptionel-
len Rahmen entwickelt, der verschiedene Modi der Schließung und Wiedereröff nung
unterscheidet und diese mit unterschiedlichen nationalen Präventionsstrategien und
(konkurrierenden) politischen Zielabwägungen in Beziehung setzt (Blum & Dobrotić,
2020). Diesen konzeptionellen Rahmen stellen sie in ihrem Beitrag nun erstmalig in
deutscher Sprache vor und illustrieren die identifi
zierten Modi und damit einher-
gehenden politischen Motivlagen anschließend durch eine Gegenüberstellung der
Krisenreaktionen von Deutschland, Österreich, Irland und Slowenien, die hinsichtlich
der Schließung und Wiedereröff nung von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen
unterschiedliche Strategien verfolgt haben.
Im zweiten Teil des Beiheft
es dokumentieren Detlef Fickermann und Benjamin
Edelstein Forschungsaktivitäten zum Th
ema „Schule und Corona“ an Hand von
Projektsteckbriefen, denen einige deskriptive Auswertungen von deren Rahmendaten
vorangestellt sind. Ferner weisen sie ergänzend auf Erhebungen von Lehrerverbänden,
Elternvereinigungen und sonstigen Organisationen hin. Nach einer kurzen Übersicht
über vorhandene, für Corona-bezogene Forschung relevante Datensätze schließt der
Beitrag mit einem Blick auf Desiderate und Anregungen für mögliche Initiativen und
Aktivitäten zur Forschungsförderung.
Das Beiheft endet mit einer von Detlef Fickermann, Britta Volkholz und Benjamin
Edelstein erstellten Bibliographie, mit der sie versuchen, einen breiten Überblick über
Schule während der Corona-Pandemie
Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
- Titel
- Schule während der Corona-Pandemie
- Untertitel
- Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
- Autor
- Detlef Fickermann
- Herausgeber
- Benjamin Edelstein
- Verlag
- Waxmann Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-9331-5
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 236
- Schlagwörter
- Schule, Unterricht, Covid-19, Gerechtigkeit, Bibliografie, Lehre, Pandemie, Bildung, Studien
- Kategorien
- Coronavirus
- Recht und Politik