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Lena Nusser, Ilka Wolter, Manja Attig & Sina Fackler
40 Steuerungsinstrumente und Evidenzquellen im
VergleichDDS,
17. Beiheft (2021)
der Lernzeit mit verschiedenen Merkmalen der Jugendlichen zusammenhängt, wur-
de mit einer Regressionsanalyse untersucht (vgl. Tab. 1). Exemplarisch bedeutet der
Koeffi zient b = 2.95 für die Variable Geschlecht, dass ein Lernzeitunterschied zwi-
schen Jungen und Mädchen von 2.95 Stunden beobachtet wurde. Dieser Unterschied
ist jedoch statistisch nicht bedeutsam. Insgesamt zeigt das Regressionsergebnis, dass
weder das Geschlecht, die besuchte Schulform noch die im Vorjahr (Beginn Schuljahr
2018/2019; Klasse 7) gemessenen Lesekompetenzen einen Einfl
uss auf die berichtete
Lernzeit während der Schulschließungen haben. Auch der Bildungshintergrund der
Eltern hat keinen Einfl
uss auf die im Mittel angegebene Lernzeit (vgl. Tab. 1). Das
heißt, dass diese Merkmale die Unterschiede in der durchschnittlichen Lernzeit der
Schüler*innen pro Woche während der Schulschließungen kaum erklären. Dies wird
auch durch die geringe Varianzaufk lärung von 6 Prozent (R² = 0.06) bestätigt.
Tab. 1: Regression der durchschnittlichen Lernzeit der Schüler*innen pro Woche (in Stunden)
in der Zeit der Schulschließungen
b SE ß
Intercept 14.19
Geschlecht (Ref: männlich) 2.95 1.99 0.15
Bildungshintergrund Eltern
(Ref: nicht-akademisch) -1.16 1.34 -0.06
Schulform (Ref: nicht Gymnasium) 1.98 2.82 0.10
Lesekompetenz Klasse 7 0.82 1.08 0.13
R² = 0.06
Anm.: * p < .01.
Quelle: eigene Berechnungen
4.2 Veränderte Nutzung von Lernangeboten
In der Zeit der Schulschließungen nutzten die Schüler*innen sowohl konventionelle
als auch virtuelle Lernangebote. Insbesondere mit Blick auf die verschiedenen virtu-
ellen Lernangebote hat sich laut der Eltern eine Veränderung der Nutzung gegenüber
der Zeit vor den Schulschließungen vollzogen. Während konventionelle Lernangebote
von der Mehrheit der Jugendlichen gleichermaßen häufi
g genutzt wurden, berich-
teten 53 Prozent der Eltern, dass virtuell-rezeptive Lernangebote, wie Lernvideos
und Lernsoft ware, von den Jugendlichen häufi ger als vor den Schulschließungen ge-
nutzt wurden. Interaktiv-virtuelle Lernangebote wurden ebenfalls von etwas mehr als
einem Drittel der Stichprobe häufi ger genutzt (38 %). Wie sich das Nutzungsverhalten
während der Schulschließungen verändert hat, ist im Gegensatz zur Lernzeit mit
Merkmalen der Jugendlichen und ihrer Familien assoziiert (vgl. Tab. 2 auf der fol-
Schule während der Corona-Pandemie
Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
- Titel
- Schule während der Corona-Pandemie
- Untertitel
- Neue Ergebnisse und Überblick über ein dynamisches Forschungsfeld
- Autor
- Detlef Fickermann
- Herausgeber
- Benjamin Edelstein
- Verlag
- Waxmann Verlag
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8309-9331-5
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 236
- Schlagwörter
- Schule, Unterricht, Covid-19, Gerechtigkeit, Bibliografie, Lehre, Pandemie, Bildung, Studien
- Kategorien
- Coronavirus
- Recht und Politik