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ATUG, Rektoratsakte 276 ex 1914, Denkschrift des Professorenkollegiums an das
Ministerium für Kultus und Unterricht vom 23. 2. 1914.
32 ATUG, Rektoratsakte 1186 ex 1914, Schreiben der Statthalterei vom 13. 8. 1914.
33 ATUG, Rektoratsakte 907 ex 1914, Schreiben der Statthalterei vom 15. 6. 1914. Die Ausgestaltung der
Maschinenbauschule
Weitere Modernisierungen
In einer Denkschrift vom 23. Februar 1914 an das Ministerium für Kultus und
Unterricht wurde vom Grazer Professorenkollegium auch die Ausgestaltung
der Maschinenbauschule gefordert, zumal diese sich derzeit in einer, den An-
sprüchen an eine moderne Hochschule nicht mehr genügenden Verfassung
befand. Die mangelnde räumliche Ausgestaltung wirkte sich negativ auf den
Unterrichtsbetrieb aus, und so hatte man bereits im Frühjahr 1904 an das
Ministerium ein Gesuch eingereicht, in diesem Zusammenhang den dringend
notwendigen Neubau in der Brockmanngasse voranzutreiben. 1907 wurde
diese Bitte erneuert, und 1911 wurde die notwendige Errichtung dieses Bau-
komplexes abermals urgiert. Nun, 1914, wurde diesbezüglich ausgeführt:
Die technische Hochschule in Graz, kein Dornröschen, sondern ein Aschenbrö-
del unter den technischen Hochschulen Österreichs, ist die einzige, die keine
Lehrkanzel für Elektrotechnik besitzt: wiederholte Vorschläge hiefür wurden
bisher nicht berücksichtigt.
Die Lehrkanzel für theoretische Maschinenlehre wird seit 4 Jahren suppliert
und zwar von drei Lehrkräften: es ist nicht abzusehen, wann diesem unhaltba-
ren Zustande ein Ende bereitet wird.
Der ganze Maschinenbau ist in die Hände eines einzigen Professors gelegt,
während an den anderen technischen Hochschulen Österreichs, u. zw. in Wien
vier, Prag (deutsch) drei, in Brünn (deutsch) drei Lehrkanzeln des Maschinen-
baues bestehen, von den anderen technischen Hochschulen ganz zu schweigen.
Das Professorenkollegium sei deshalb nicht mehr in der Lage, die Verantwor-
tung für die Folgen dieser mangelhaften Ausgestaltung zu tragen, und man
habe mit tiefem Bedauern zu konstatieren, dass der gute alte Ruf der Grazer
Maschinenbauschule seinem Ende entgegen gehen müsse, wenn nicht
schleunigst Abhilfe getroffen werde.31 Tatsächlich systemisierte das Minis-
terium daraufhin mit Erlass vom 11. Juli 1914 die vom Professorenkollegium
beantragte dritte ordentliche Lehrkanzel für Maschinenbau an der Techni-
schen Hochschule in Graz.32
Für die Lehrkanzel für Geodäsie hatte das Professorenkollegium noch 1913
um die Errichtung einer Empfangsstation für funktelegrafische Signale ange-
sucht, die im „ärarischen Haus“ Lessingstraße 27 untergebracht werden sollte.
Am 15. Juni 1914 teilte die Statthalterei dem Rektorat diesbezüglich mit,
dass das Ministerium diese Aufstellung um den nicht zu überschreitenden
Gesamtaufwand von K 2000,- genehmigt hatte, allerdings unter jenen Bedin-
gungen und Kautelen, welche (dem Rectorate) im Wege der Post- und Tele-
grafen-Direction in Graz bereits bekannt gegeben worden sind. Die Bezahlung
sollte in zwei Jahresraten 1914 und 1915 erfolgen.33
„ In diesen schweren Tagen“
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Titel
- „ In diesen schweren Tagen“
- Untertitel
- Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Autor
- Bernhard Reismann
- Herausgeber
- Technische Universität Graz
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-627-7
- Abmessungen
- 20.0 x 25.0 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918