Seite - 81 - in „ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
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Theodor Schenkel arbeitete ab dem Jahr 1919 wieder als Hochschuldozent an
der Technischen Hochschule und verstarb, wenige Monate nach seiner Ernen-
nung zum a. o. Professor, am 17. August 1927 in Graz-Gösting.147
Maschinenbau-Assistent Roman Stockhammer, seit 1914 an der Technischen
Hochschule in Graz tätig, diente als Leutnant der Reserve beim Sappeurer-
satzbataillon Linz I und war zum k. u. k. Gesteinsbohrbataillon Wien XXI kom-
mandiert.148 Im Februar 1918 wurde er als Leutnant im Sappeurbataillon 14
durch ein Steinschlag schwer am Kopf verwundet und trat einen Genesungs-
urlaub in Linz an.149 Er kehrte nach dem Krieg nicht mehr nach Graz zurück.
Assistent Dr. phil. Adalbert Wesely vom Institut für Physik diente als Land-
sturmleutnant im k. u. k. Telegrafen-Felddepot des Gruppenkommandanten
Feldmarschall Freiherr von Konrad.150 Im Herbst 1916 wurde Wesely mit der sil-
bernen Tapferkeitsmedaille zweiter Klasse ausgezeichnet und erhielt im Jän-
ner 1917 die allerhöchste belobende Anerkennung. Im Juli 1918 wurde Wesely
zusätzlich noch mit dem Signum laudis mit den Schwertern ausgezeichnet. Er
kehrte 1918 nach Graz zurück und bekleidete seine Assistentenstelle noch bis
1919. Wesely wurde später Professor an der Bundes-Handelsakademie Graz.151
Franz Alois Gottfried Fuhrmann wurde am 7. Mai 1877 als Sohn des Notars
Dr. Franz Fuhrmann in Birkfeld geboren. Er studierte von 1895 bis 1900 an
der Medizinischen Fakultät der Universität Graz und wurde am 21. Juni 1904
promoviert. Im Jahr 1905 habilitierte er sich an der Technischen Hochschule
in Graz für Technische Mykologie, 1907 an der philosophischen Fakultät der
Karl-Franzens-Universität Graz für Bakteriologie und 1909 an der Technischen
Hochschule Graz für Praktische Photographie.
Seit dem Jahr 1906 wirkte Franz Fuhrmann als Assistent an der Lehrkanzel
für Botanik und Warenkunde, seit 1907 als Privatdozent für Bakteriologie an
der Universität Graz und seit 1909 verfügte er über einen Lehrauftrag über
Technische Mykologie und Chemie der Nahrungs- und Genussmittel an der
Technischen Hochschule Graz.
Am 29. Mai 1913 an der Technischen Hochschule Graz zum a. o. Professor
ernannt, lautete seine Professur seit 1917 auf das Fach Technische Mykologie,
Chemie der Nahrungs- und Genussmittel sowie für Photographie. Für die Vor-
lesungen aus Photographie wurde ihm am 14. Juni 1918 für die Anschaffung
diverser Lehrmittel eine hohe a. o. Dotation von 6.280 Kronen bewilligt. Diese
Summe entsprach beinahe einem Professoren-Jahresgehalt. Dazu kam eine
Assistentenstelle für Botanik, Warenkunde und Technische Mikroskopie, die
er bis 1916 innehatte. Lehrende in
anderen Funktionen
147 Linzer Tagespost, Nr. 187/1927, 19. 8., S. 4.
148 ATUG, Rektoratsakte 1174 ex 1918, undatiertes Schreiben vom Juli 1918.
149 Linzer Volksblatt, Nr. 32/1918, 8. 2., S. 4.
150 ATUG, Rektoratsakte 1174 ex 1918, undatiertes Schreiben vom Juli 1918.
151 Wiener Zeitung, Nr. 246/1916, 26. 10., S. 4; Pester Lloyd, Nr. 36/1917, 5. 2., S. 4;
Grazer Tagblatt, Nr. 199/1918, 23. 7., S. 2 und Vorlesungsverzeichnisse
der Technischen Hochschule Graz.