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„ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
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106 Das Studium erfuhr auch an der Technischen Hochschule in Graz bereits wäh- rend der ersten Kriegstage schwerwiegende Veränderungen, die sich zunächst durch die massenhafte Rekrutierung von Studenten bemerkbar machte. Binnen weniger Wochen stand ein Gutteil der Studierenden bereits im akti- ven Kriegsdienst, die Studierendenzahlen sanken dementsprechend rapide ab. Studierenden aus dem „feindlichen Ausland“ wurde das Studieren an den österreichischen Hochschulen während der Kriegsjahre nicht mehr gestattet, was die Studierendenzahlen weiter senkte. Andererseits war es das Professorenkollegium der Technischen Hochschu- le in Graz, das sich seit dem Jahr 1916 hinsichtlich der Lehre ernsthaft Ge- danken über eine strategische Neuausrichtung der Grazer Technischen Hoch- schule machte, Ingenieure speziell für den Balkanraum ausbilden wollte, die Erschließung der Wasserkräfte als neuen Fokus für sich erschloss und auch dem in Diskussion befindlichen Frauenstudium an den Technischen Hochschu- len durchaus nicht ablehnend gegenüberstand. Angehörige der mit der Monarchie im Kriegszustand befindlichen Staaten wurden einer Zuschrift der Technischen Hochschule in Wien vom 1. Oktober 1914 zufolge nicht mehr als Studierende aufgenommen und durften auch kei- ne Prüfungen mehr ablegen. Nur in besonders berücksichtigenswerten Fällen konnte von diesen ein Gesuch im Rektorat eingereicht werden.187 Diese Re- gelung betraf zunächst die Staatsangehörigen von Belgien, Frankreich, Groß- britannien Japan, Montenegro, Russland und Serbien.188 Tatsächlich wurden in der Folge über Beschluss des Professorenkollegiums mehrere derartige Staatsangehörige nicht zum Studium an der Technischen Hochschule in Graz zugelassen. Als erstes traf es den russischen Staatsangehörigen Konstantin Migdallo. Rektor Oskar Peithner von Lichtenfels teilte dem Ministerium für Kul- tus und Unterricht am 4. November 1914 die Gründe für diesen Entschluss des Professorenkollegiums mit. Im diesbezüglichen Schreiben hieß es: Während unsere jungen Leute, und zwar nicht blos die, welche die gesetzliche Pflicht ins Feld gerufen, sondern auch viele, die mit gleicher Begeisterung frei- willig dem Rufe des Vaterlandes folgten, draußen ihr Leben im Kampfe opfern, wollen Fremde, die einem Staate angehören, mit dem dieser Kampf geführt wird, hier, wie im Frieden, alle Vorteile eines geordneten Staatswesens genießen und sich zum Nutzen ihres Vaterlandes, als des feindlichen Staates ausbilden. Wird ihnen das gestattet, so liegt darin nicht etwa nur eine gleiche Behandlung mit unseren hier gebliebenen Mitbürgern, sondern eine wahre Begünstigung Das Studium während des Ersten Weltkrieges Einschränkungen und Verbote des Studiums Abb.: Rektor Oskar Peithner von Lichtenfels, Fotografie aus der Zeit um 1910 (ATUG). 187 ATUG, Rektoratsakte 1309 ex 1914, Schreiben vom 1. 10. 1914. 188 ATUG, Rektoratsakte 1413 ex 1914, Schreiben vom 15. 10. 1914.
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„ In diesen schweren Tagen“ Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Titel
„ In diesen schweren Tagen“
Untertitel
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Autor
Bernhard Reismann
Herausgeber
Technische Universität Graz
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-627-7
Abmessungen
20.0 x 25.0 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
Kategorien
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