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„ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Seite - 123 -
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123 Dieser Bericht liest sich, auch aus heutiger Sicht, äußerst spannend. Auf die Auswirkungen und Herausforderungen des Krieges wird darin zwar in beina- he keiner Weise näher eingegangen, dafür wurde aber einmal mehr postuliert, dass so rasch wie möglich eine bis zum Ende durchzuführende Bauaktion auf breiter Grundlage für alle Hochschulen durchzuführen sei. Dringend notwendig ist die Errichtung neuer Lehrkanzeln, Dozenturen, von Ingenieur- und anderen Laboratorien für Unterricht, Forschung und öffentliche Zwecke, die Bestellung von Hilfskräften in wesentlich höherer Zahl, die Erhöhung ordentlicher und die reichliche Gewährung außerordentlicher Dotationen wurde dazu ausgeführt. Dabei stehe die Grazer Technische Hochschule derzeit hinsichtlich der „Für- sorge vom Staat“ ausgesprochen an letzter Stelle. Mehrheitlich sprach sich das Professorenkollegium auch für die Einführung des Frauenstudiums an den Technischen Hochschulen Österreichs aus, da infolge der durch den Weltkrieg geschaffenen Lage mehr denn je die Notwendigkeit besteht, den Frauen für vielerlei Berufsrichtungen die Lehrkanzeln der technischen Hochschulen zur Verfügung zu stellen.237 Am 13. Februar 1917 teilte das Ministerium für Kultus und Unterricht dem Rektorat in Graz wiederum mit, dass das k. u. k. Armeeoberkommando über das Ministerium für Landesverteidigung in Anregung gebracht hatte, an den Technischen Hochschulen, der Hochschule für Bodenkultur, den tierärztlichen Hochschulen und an der Akademie der bildenden Künste militärwissenschaft- liche Disziplinen als Vortrags- und obligate Prüfungsgegenstände einzuführen. Dies sollte primär der künftigen „Kriegsbereitschaft“ dienen und ein größeres Verständnis für militärische Fragen schaffen. So sollte in Zukunft über Wehr- system und Organisation der Wehrmacht Österreich-Ungarns im Vergleich mit jenem anderer Militärmächte referiert werden, über die Zusammenhänge zwischen Heerwesen, Staats- und Verwaltungsrecht, sowie über die Zusam- menhänge zwischen Heerwesen und Volkswirtschaft. Dazu waren Vorträge über Heeresverwaltung und Heeresleitung, Militärjustiz und Kriegsgeschichte seit Napoleon I. vorgesehen. Die militärwissenschaftlichen Disziplinen sollten außerdem als eigene „militärische Abteilung“ unmittelbar den jeweiligen Rek- toraten unterstellt werden. Für die in diesem Zusammenhang zu unterrichten- den Gegenstände war im Entwurf ein Prüfungszwang vorgesehen. Als Dozen- ten sollten Stabsoffiziere des Generalstabskorps eingesetzt werden, die das Kriegsministerium und der Chef des Generalstabes aussuchen wollten. Das Ministerium für Kultus und Unterricht ersuchte in diesem Zusammen- hang auch das Rektorat der Technischen Hochschule in Graz um eine Stel- lungnahme, und diese wurde am 3. Juni 1917 nach Wien eingesandt, nachdem das Professorenkollegium am 24. Mai darüber beraten hatte. Man war dort 237 ATUG, Rektoratsakte 824 ex 1916, Bericht vom 5. 7. 1917.
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„ In diesen schweren Tagen“ Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Titel
„ In diesen schweren Tagen“
Untertitel
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Autor
Bernhard Reismann
Herausgeber
Technische Universität Graz
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-627-7
Abmessungen
20.0 x 25.0 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
Kategorien
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