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„ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Seite - 132 -
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132 An materiellen Ressourcen, die für die Militärverwaltung von Interesse und Bedeutung waren, hatten die österreichischen Technischen Hochschulen Ver- schiedenstes anzubieten. Dazu gehörten unter anderem auch Rohstoffe und rüstungsrelevante Gegenstände, die nicht nur als Alltagsgegenstände, son- dern insbesondere im Bereich der Forschung und Lehre benötigt wurden. So waren von den Ablieferungen und Requisitionen zunächst Edel- und Buntme- talle, aber auch Fernrohre, mit fortschreitendem Kriegsverlauf auch Batterien und Akkumulatoren, und schließlich sogar Alltagsmaterialien wie Hanfbindfä- den betroffen. Die entsprechenden Anforderungen des Kriegsministeriums in Wien setzten bereits im April 1915 ein. Am 9. April 1915 erging vom k. u. k. Kriegsministerium im Weg über das Mili- tärkommando in Graz auch an die Technische Hochschule der Befehl, ehest- möglich die Summe der an der Hochschule befindlichen Platinvorräte aufzu- listen, und zwar in Form von Tiegeln, Schalen und vorhandenen Platingeräten, da diese beschlagnahmt werden sollten. Das Rektorat reagierte am 13. sowie am 14. April 1915 und merkte dazu an, dass ein Teil des ausgewiesenen Be- standes für den wissenschaftlichen Betrieb sowie für den Unterricht unent- behrlich sei und daher eine Beschlagnahme nicht zielführend wäre. Gleichzei- tig teilte man dies auch dem Ministerium für Kultus und Unterricht mit, wobei der Wert der vorhandenen Platingegenstände zunächst mit immerhin 25.000 Kronen angegeben wurde. Nach Lehrkanzeln aufgelistet gestaltete sich dieser Bestand durchaus un- terschiedlich. Die Lehrkanzel für Physik gab einen Bestand von 101,50 Gramm Platin an, jene für Botanik, Warenkunde und Technische Mikroskopie einen von 46,858 Gramm. Die Chemischen Lehrkanzeln verfügten in ihrer Gesamtheit über den restlichen Bestand, der insgesamt 2.863,088 Gramm ausmacht, wo- von allerdings nur ein kleiner Anteil aus „Bruchplatin“ bestand. Es waren vor allem Tiegel und Schalen, aber auch kleinere Bestände an Deckeln und Draht, die in diesem Zusammenhang aufgelistet wurden.259 Diese erste Sperre beziehungsweise Beschlagnahme der Platingeräte und -vorräte wurde im Übrigen vom Kriegsministerium im Juni 1915 wieder aufge- hoben,260 da man die benötigten Platinmengen auf anderem Weg beschaffen hatte können. Ein mit dem Vermerk „Streng vertraulich“ gekennzeichnetes Schreiben des Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 13. April 1916 führ- te allerdings aus, dass sich für die Heeresverwaltung inzwischen neuerlich die zwingende Notwendigkeit ergeben habe, insgesamt 11½ Kilogramm Pla- tin für Heereszwecke zu beschaffen. Da diese Metallmengen im Handel nicht mehr erhältlich waren, fasste die Heeresverwaltung nun neuerlich ins Auge, Ablieferungen und Requisitionen Ablieferung von Platinvorräten 259 ATUG, Rektoratsakte 262 ex 1915, Schreiben vom 13. 4. und vom 14. 4. 1915. 260 ATUG, Rektoratsakte 528 ex 1915, Schreiben der Statthalterei vom 4. 7. 1915.
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„ In diesen schweren Tagen“ Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Titel
„ In diesen schweren Tagen“
Untertitel
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Autor
Bernhard Reismann
Herausgeber
Technische Universität Graz
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-627-7
Abmessungen
20.0 x 25.0 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
Kategorien
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