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„ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Seite - 148 -
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148 struktions- und Zeichen-Uebungen der Festsaal, einige Lehrkanzelräumlich- keiten und ein Zimmer neben dem Rektorate, welches auch militärisch keine Verwendung finden konnte, herangezogen werden. Auch einige nicht obligate Vorlesungen und Uebungen ließen sich in diesen Räumen noch unterbringen, während andere eingestellt werden mußten. Die oberen Jahrgänge der drei ersten Fachschulen sind - was bei der außer- ordentlich geringen Hörerzahl derselben tunlich war - in den beiden Zeichen- säälen der Lehrkanzel für Straßen- und Eisenbahnbau, dem früheren Hörsaal Nr. IX dem Hörsaal VII und einem Zimmer der Lehrkanzel für Geodäsie unterge- bracht, welche Räume alle im 2. Stockwerke völlig abgesondert vom militäri- schen Betriebe gelegen sind. Das Professorenkollegium hat in seiner Sitzung am 14. d. M. diesem Fort- führungsplane, der zunächst für den Rest des Wintersemesters ausgearbei- tet wurde, zugestimmt. Es ist dies ein Versuch, und der unterzeichnete Rek- tor kann die Bedenken, welche er gegen die Vereinigung von Kasernen- und Hochschulbetrieb in einem Gebäude hegte, noch nicht für widerlegt erachten. Unbequemlichkeit und Störungen machen sich fühlbar und der Erfolg, insbe- sondere in den konstruktiven Uebungen, die im bedeutendem Maße der häus- lichen Durchführung überlaßen werden mußten, ist zweifelhaft, abgesehen davon, daß die ganze Gestaltung der Dinge einer Hochschule wenig würdig ist. Sollten die Schwierigkeiten sich mehren und vielleicht gar, wie dies schon angekündigt wurde, ein noch erhöhter Mannschaftsstand in das Gebäude ge- legt, und sollten dann auch die letzten Räume in Anspruch genommen werden, so würde dem Kollegium wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Sperrung der Hochschule zu beantragen. Lichtenfels, Rektor Aus dieser ersten großen Einquartierungszeit hat sich der Steiermärkischen Landesbibliothek ein überaus interessantes Fotoalbum erhalten, das über die erhalten gebliebenen schriftlichen Quellen hinaus hervorragend dokumen- tiert, wie die Räumlichkeiten der Technische Hochschule in diesen Wochen und Monaten genutzt wurde. Natürlich wurden die Eingänge in das Gebäude militärisch durch bewaffne- te Posten bewacht. Die einzelnen Hörsäle, die vor allem zur Unterbringung der Truppen genutzt wurde, waren zuvor ausgeräumt worden, das Mobiliar sta- pelte sich in den Gängen davor beziehungsweise in den Verbindungsgängen. In diesen Gängen fanden sowohl Appelle und militärische Auszeichnungen als auch die Rasier- und Friseurtätigkeiten statt.
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„ In diesen schweren Tagen“ Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Titel
„ In diesen schweren Tagen“
Untertitel
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Autor
Bernhard Reismann
Herausgeber
Technische Universität Graz
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-627-7
Abmessungen
20.0 x 25.0 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
Kategorien
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