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„ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Seite - 192 -
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192 der Lehrkanzel für Chemische Technologie arbeitete, war zwar bei der Muste- rung am 12. Oktober 1914 als „invalid“ erklärt, am 21. Jänner 1915 aber dann doch zur Dienstleistung im k. u. k. Reservespital in der alten Landwehrkaserne in Graz zugeteilt worden. Für ihn suchte das Rektorat am 3. Februar 1915 auf- grund des mittlerweile spürbar gewordenen Personalmangels um Enthebung vom Landwehrdienst an. Diese wurde vom Militärkommando Graz am 13. Fe- bruar 1915 tatsächlich genehmigt.328 Ähnliches wiederholte sich im Oktober 1915, als der Diener der Rektoratskanzlei, Georg Prall, zum Landsturm ein- berufen wurde. Dem Militärkommando Graz teilte das Rektorat in diesem Zu- sammenhang mit, dass der andere Diener der Rektoratskanzlei bereits alt und ständig kränklich sei, sowie, dass inzwischen bereits sechs Hochschuldiener im Militärdienst standen und zwei weitere Dienerstellern durch Pensionierung unbesetzt waren. Prall wurde tatsächlich mit 26. Oktober 1915 bis auf weite- res vom Militärdienst enthoben.329 Andere Diener wurden hingegen sehr wohl zum Militärdienst eingezogen. So traf es zum Beispiel am 16. August 1915 den Diener Georg Granitzer bei der Lehrkanzel für Botanik, Warenkunde und Technische Mikroskopie, der zum Landsturmdienst einrücken musste.330 Diener Franz Kuchinka, der im Mai 1917 als Gendarmeriepostenkommandant in Albanien diente, wurde damals mit dem Eisernen Verdienstkreuz mit der Krone am Band ausgezeichnet.331 Nach einem Jahr Kriegsdauer machten sich, durch den wieder aufgenomme- nen Studienbetrieb offenbar schlagartig verschärft, bereits im Herbst 1915 große Mangelerscheinungen bei den verschiedenen Kanzleierfordernissen als Papier, Drucksorten, Spagat, und dergleichen notwendigen Rohmaterialien bemerkbar. Mit Rücksicht darauf, aber auch mit Rücksicht auf die inzwischen sehr bedeutende Verteuerung durch die einsetzende, starke Kriegsinflation gebot das Ministerium für Kultus und Unterricht mit Erlass vom 28. Septem- ber 1915 über Ersuchen des Finanzministeriums den Statthaltereien, darauf hinzuwirken, daß die jeweiligen Bestellungen auf den strengsten Bedarf einge- schränkt sowie den Ämtern und Organen des Ressorts des k. k. Ministeriums die tunlichste Sparsamkeit … empfohlen werde. Diesbezüglich wurde näher ausgeführt: Insbesondere wäre jede unnütze Verschwendung von Papier und Drucksorten zu vermeiden sowie das aus Friedenszeiten hergebrachte Weg- werfen gebrauchter Schnüre hintanzuhalten und auf ihre Wiederverwendung bis zur vollständigen Unbrauchbarkeit zu dringen.332 Bei den Verbrauchsgütern wurde der Mangel mit Fortdauer des Krieges immer stärker spürbar. Nach einer entsprechenden Verordnung des Han- delsministeriums vom 25. August 1917 suchte das Rektorat der Technischen 328 ATUG, Rektoratsakte 92 ex 1915, Schreiben vom 3. 2. 1915 und Rektoratsakte 138 ex 1915, Schreiben vom 13. 2. 1915. 329 ATUG, Rektoratsakte 917 ex 1915, Schreiben des Rektorats vom 18.10.1915 und Rektoratsakte 958 ex 1915, Schreiben des Militärkommandos Graz vom 26.10.1915. 330 ATUG, Rektoratsakte 806 ex 1915, Schreiben der Statthalterei vom 9.9.1915. 331 Grazer Tagblatt, Nr. 148/1917, 1. 6., S. 14. 332 ATUG, Rektoratsakte 946 ex 1915, Schreiben des Rektorats an die Professoren vom 24. 10. 1915. Mangel an Verbrauchsmaterialien
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„ In diesen schweren Tagen“ Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Titel
„ In diesen schweren Tagen“
Untertitel
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Autor
Bernhard Reismann
Herausgeber
Technische Universität Graz
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-627-7
Abmessungen
20.0 x 25.0 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
Kategorien
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