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Nach 1918
„ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Seite - 196 -
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196 Besonders prekär entwickelte sich die Situation allerdings bald im Bereich der Beheizung. Die k. k. Statthalterei teilte dem Rektorat bereits am 9. April 1915 mit, dass die verringerte Förderung der Kohlenwerke, grundgelegt im Mangel qualifizierter Arbeitskräfte, mittlerweile zu zeitweiligen Stockungen in der Versorgung geführt habe. Dadurch, so die Statthalterei weiter, könnten für den Winter 1915/1916 wohl nicht genügend Kohlenvorräte angesammelt werden und es erscheint sohin nicht ausgeschlossen, dass sich im nächsten Herbste und Winter ein stärkerer Kohlenmangel fühlbar macht. Die Technische Hochschule solle daher schon jetzt die Ausschreibung für die künftige Kohlenlieferung durchführen.339 Die Lage auf dem Energiesektor verschlechterte sich in der Steiermark im Lauf des Jahres 1916 rapide weiter. Insbesondere in den Städten machte sich der Mangel an Heizmaterial stark bemerkbar, und erstmals wurden nun Kohlenkarten ausgegeben.340 Die Einschränkungen hinsichtlich Beheizung und Beleuchtung wurden von der Statthalterei daher am 14. November 1916 erneuert, wobei die Nachmittagsvorlesungen aufgrund der Beleuchtungsein- sparungen ab 8. Jänner 1917 soweit als möglich auf die Vormittagsstunden verlegt wurden. Dies betraf insgesamt 11 Vorlesungen.341 Dann traf am 10. Februar 1917 folgendes Telegramm des Unterrichtsministeriums an der Tech- nischen Hochschule ein: Wegen Schwierigkeiten der Kohlenversorgung ist der Unterricht sofort bis einschlieszlich 21. Februar einzustellen. Erlass folgt. Das Rektorat reagierte unverzüglich mit einem Rundschreiben an alle Leh- renden, in denen angekündigt wurde, dass auch die Beheizung der Perso- nalzimmer, Sammlungsräume, Laboratorien, Zeichensäle und Dienerzimmer eingestellt werde. Dagegen wird, um der Studentenschaft Gelegenheit zum Studium zu bieten, an allen Wochentagen desselben Zeitraumes das Biblio- theks-Lesezimmer von 6-1 Uhr geöffnet sein. Den Herren Professoren steht das Professoren-Zimmer der Bibliothek zur gleichen Zeit zur Verfügung.342 Im Jahresbericht des Grazer Akademischen Gymnasiums ist für diesen Zeit- raum vermerkt: Am 10. Februar schloß das 1. Semester, der Unterricht wurde wegen der au- ßerordentlichen Kälte zur Schonung der Kohlenvorräte der Technik und des Gymnasiums erst am 22. wieder aufgenommen. Ein geheizter Saal wurde den Schülern als Lern- und Leseraum unter Aufsicht von Lehrern für diese Zeit zur Verfügung gestellt.343 Aus einem Schreiben der Statthalterei vom 22. Februar 1917 an das Minis- terium für Kultus und Unterricht geht in der Folge hervor, dass die während der zehntägigen Sperre der Hochschule ersparten Kohlenvorräte gewärtigen 339 ATUG, Rektoratsakte 287 ex 1915, Schreiben der Statthalterei vom 9. 4. 1915. 340 Franz MITTERMÜLLER: „Ein Volk von Bettlern“. Die Wirtschaft der Steiermark zwischen Staatsdirigismus und Neubeginn. In: November 1918. Die Steiermark zwischen Monarchie und Republik (= Steiermärkisches Landesarchiv, Ausstellungsbegleiter Nr. 6), herausgegeben von Josef Riegler, Graz 2008, S. 106. 341 ATUG, Rektoratsakte 1092 ex 1916, Schreiben der Statthalterei vom 14. 11. 1916 und des Rektorats vom 6. 1. 1917. 342 ATUG, Rektoratsakte 114 ex 1917, Telegramm vom 9. 2. 1917 und Rundschreiben des Rektorats vom 10. 2. 1917. 343 Johann GUTSCHER: Jahresbericht des k. k. ersten Staats-Gymnasiums in Graz. Veröffentlicht am Schlusse des Studienjahres 1917, Graz 1917, S. 5.
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„ In diesen schweren Tagen“ Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Titel
„ In diesen schweren Tagen“
Untertitel
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Autor
Bernhard Reismann
Herausgeber
Technische Universität Graz
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-627-7
Abmessungen
20.0 x 25.0 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
Kategorien
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