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„ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Seite - 223 -
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223 Die Bediensteten der Technischen Hochschule traf die immer stärker einset- zende Teuerung ab dem Sommer 1915 relativ stark, insbesondere die nicht besonders gut entlohnten Diener und Aushilfsdiener. Diese suchten erstmals im November 1915 um eine Teuerungszulage an, wobei im Schreiben des Rek- torats an die Statthalterei betreffend des Ansuchens des Aushilfsdieners Ma- thias Hocevar explizit ausgeführt wurde: Das unterzeichnete Rektorat beehrt sich das anliegende Gesuch wärmstens zu befürworten, mit dem der Aushilfsdiener Mathis Hocevar mit Rücksicht auf [die] gegenwärtigen außerordentlich gesteigerten Lebensmittelpreise um die Gewährung eines Teuerungsbeitrages bittet.393 Nur wenige Tage später verwendete sich das Rektorat unter Zustimmung des Professorenkollegiums bei der Statthalterei mit denselben Argumenten für die Assistenten Dr. Julius Donau und Rudolf Huber.394 Bereits am 31. Oktober 1915 teilte die Statthalterei dem Rektorat mit, dass die im Frühling 1915 eingeleitete Aktion zur Abgabe von billigen Lebensmitteln auch auf die Beamten der unteren Rangklassen bis einschließlich der X. Rang- klasse, die Unterbeamten, Diener und Aushilfsdiener ausgeweitet wurde. In diesem Zusammenhang führte die Statthalterei aus: Um für die Menge der zu beschaffenden Lebensmittel einen Anhaltspunkt zu gewinnen, ergeht das Ersuchen unter Berufung auf dieses Schreiben ehest- gefällig der Statthalterei-Abteilung 10 eventuell telephonisch mitzuteilen wie viele von der angegebenen Art von Angestellten des Rektorates der k. k. Tech- nischen Hochschule in Graz auf die Begünstigung Anspruch machen dürften, wobei insbesondere jene Beamte und Bedienstete in Betracht zu kommen hät- ten, die für eine größere Familie zu sorgen haben. Ledige sowie kinderlose Beamte und Diener kommen nur ganz ausnahms- weise, wenn besondere rücksichtswürdige Gründe vorliegen in Betracht. Das Rektorat übermittelte daraufhin eine Liste von 33 Personen, von de- nen 21 als Diener und Aushilfsdiener an der Hochschule arbeiteten, Theresia Pichelbauer und Wallburga Prall jeweils als „ständiges Waschweib“ mit einem Tageslohn von 2 Kronen 30 Heller. Weiters wurden drei Laboranten und die Kanzleigehilfin im Rektorat, Hilda Baum, namhaft gemacht. Diese verfügte über einen Tageslohn von 3 Kronen 40 Heller. Als Anmerkung wurde zu ihr aus- geführt: Lebt in sehr dürftigen Verhältnissen, da sie ihre unbemittelte Mutter, Oberleutnantswitwe mit 80 K Monatspension sowie ihre Schwester, die als Frequentantin des Postkurses kein Einkommen hat, zu unterstützen bzw. zu erhalten hat. Bibliotheksassistent Dr. Josef Geba wiederum hatte seine Mutter zu erhal- ten. Schließlich fanden sich in der Liste, die an die Statthalterei übermittelt wurden, noch vier Assistenten und der Konstrukteur Dr. Otto Blumenwitz.395 Unterstützung für Hochschulangehörige 393 ATUG, Rektoratsakte 910 ex 1915, Schreiben des Rektorats vom 5. 11. 1915. 394 ATUG, Rektoratsakte 924 und 1924 ex 1915, Schreiben des Rektorats vom 17. 11. 1915. 395 ATUG, Rektoratsakte 974 ex 1915, Schreiben der Statthalterei vom 31. 10. 1915 und Schreiben des Rektorats vom 4. 11. 1915.
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„ In diesen schweren Tagen“ Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Titel
„ In diesen schweren Tagen“
Untertitel
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
Autor
Bernhard Reismann
Herausgeber
Technische Universität Graz
Verlag
Verlag der Technischen Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-85125-627-7
Abmessungen
20.0 x 25.0 cm
Seiten
334
Schlagwörter
Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
Kategorien
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