Seite - 238 - in „ In diesen schweren Tagen“ - Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
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238 durch mehrere Jahre bedürfen, so daß bei knapper Bemessung ein Gesamt-
betrag von 100000 bis 120000 K als erforderlich angenommen werden muß.
Man erlaube sich deshalb, an den Landesausschuss mit der Bitte um Ge-
währung eines Beitrages heranzutreten.
Unter gleichem Datum erging vom Rektorat auch ein Bittgesuch an den
Landeshauptmann für Steiermark, wirklichen geheimen Rat Edmund Graf At-
tems. Darin führte der Rektor aus, dass ihm der Landeshauptmann schon vor
einiger Zeit telefonisch die Ermächtigung gegeben habe, im Zusammenhang
mit dem Hilfswerk an den Steiermärkischen Landesausschuss mit einer Unter-
stützungsbitte heranzutreten. Nun ersuchte er Attems auch um die hochver-
mögende Förderung des Gesuchs.
Der Rektor wies gleichzeitig darauf hin, dass der Landesausschuss in Frie-
denszeiten alljährlich einen Betrag von 400 Kronen zur Unterstützung mittel-
loser Studierender bewilligt habe, und dieser Betrag, wie seit 1915 üblich, auch
1917 nicht erbeten werde.422 Tatsächlich bewilligte der Landesausschuss in
der Folge Mitte April 1917 einen Betrag von 1.200 Kronen, also genau jenen
Betrag, den man sich seit 1915 durch die Nichtanforderungen der erwähnten
jährlichen Unterstützungsmittel der Technischen Hochschule erspart hatte.423
Somit war der inzwischen angesparte Betrag an der Technischen Hochschule
Graz Anfang Mai 1917 bereits auf mehr als 40.000 Kronen angewachsen, wie
Rektor Postuvanschitz dem Generalsekretariat des Akademischen Hilfsbun-
des e. V. in Berlin mitteilte, der sich erbötig gemacht hatte, auch die Arbeit der
Akademikerhilfe in Graz auf jede ihm mögliche Weise … zu unterstützen.424
Die Landesausschüsse, die man um eine Unterstützung des Grazer Hilfs-
werkes ersuchte, reagierten auf diese Bitte unterschiedlich. Manche überwie-
sen 100 Kronen, andere wiederum lehnten eine Unterstützung mit Rücksicht
auf eigene Verpflichtungen rundweg ab.
Den besten Erfolg erzielte man weiterhin bei betuchten Einzelspendern. So
bedankte sich am 2. Juli 1917 Herr Bernhard Wetzler beim Rektor für dessen
freundliches Schreiben und erlaubte sich, weitere fünfhundert Kronen für das
Hilfswerk an der dortigen Technischen Hochschule zu übermitteln, wofür ihm
der Rektor der Technischen Hochschule am 4. Juli erneut den innigsten und
wärmsten Dank aussprach.425
422 ATUG, Rektoratsakte 256 ex 1917, Schreiben des Rektorats vom 29. 3. 1917.
423 ATUG, Rektoratsakte 326 ex 1917, Schreiben des Landesausschusses vom 18. 4. 1917.
424 ATUG, Rektoratsakte 451 ex 1915, Schreiben des Akademischen Hilfsbundes
Berlin vom 26. 4. 1917.
425 ATUG, Rektoratsakte 552 ex 1917 Schreiben vom 2. 7. 1917.
„ In diesen schweren Tagen“
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Titel
- „ In diesen schweren Tagen“
- Untertitel
- Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Autor
- Bernhard Reismann
- Herausgeber
- Technische Universität Graz
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-627-7
- Abmessungen
- 20.0 x 25.0 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918