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scheidene gewesen sein, und wahrscheinlich schrieb man dies zunächst der
Tatsache zu, dass dieser Aufruf mitten während der Sommervakanz ergangen
war. Mitte Oktober 1914 rief der Rektor die verbliebenen Studierenden daher
erneut dazu auf, der akademischen Riege der Grazer Städtischen Feuerwehr
beizutreten.568 Der Erfolg dieses Aufrufes ist nicht überliefert.
Ganz sicher jedoch ist, dass der Hörer der Hochbau- und Architekturabteilung,
Leopold Schworm, nach einem entsprechenden Aufruf des k. k. Oberlandesge-
richtes in Graz das Rektorat darum ersuchte, seine Bewerbung als Dolmetsch
für polnische und ruthenische Sprache zu befürworten. Das Rektorat kam
dieser Bitte nach und führte zu Schworm aus, dass dieser am 14. November
1890 in Tarnow geboren worden war und in Lemberg in Galizien heimatberech-
tigt sei. Schworms Verhalten sei seit seiner Inskription im Sommersemester
1913/1914 den akademischen Gesetzen vollkommen gemäß gewesen. Be-
stellt wurde als Dolmetsch für diese Sprache vom Oberlandesgericht Februar
1916 allerdings der absolvierte Hörer der Rechte Ferdinand Sirko.569
Vom Hörer Heinrich Lutz, geboren 1896 in Hannover, ist schließlich bekannt,
dass er in den Jahren 1916 und 1917 in Form des Kriegshilfsdienstes einen
Betrieb zur Erzeugung von Leuchtmunition, die Pyrotechnische Fabrik Franz
Cunos´ Nachfolger, Abteilung für Heeresbedarf, in Graz-Ragnitz leitete, wo-
durch es ihm unmöglich war, seinen Studien weiter nachzugehen. Er hatte sich
dreimal als Kriegsfreiwilliger dem kaiserlichen deutschen Konsulat in Wien
gestellt, war bei den Musterungen aber jeweils wegen eines Herzfehlers abge-
wiesen worden.570 Dafür sollte er in den Tagen des Umbruchs im Oktober und
November des Jahres 1918 eine herausragende Rolle im Rahmen der Organisa-
tion der studentischen Selbstverwaltung in Graz spielen. Lutz beendete sein
Studium an der Technischen Hochschule in Graz im Jahr 1921.571
568 Grazer Volksblatt, Nr. 547/1914, 23. 10., S. 4.
569 ATUG, Rektoratsakte 1076 ex 1915, Schreiben des Rektorats vom 28. 11. 1915 und
Grazer Tagblatt, Nr. 49/1916, 18. 2. S. 2.
570 ATUG, Rektoratsakte 1064 ex 1918, Schreiben vom 12. 7. 1918.
571 ATUG, Studienblatt Heinrich Lutz.
„ In diesen schweren Tagen“
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Titel
- „ In diesen schweren Tagen“
- Untertitel
- Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Autor
- Bernhard Reismann
- Herausgeber
- Technische Universität Graz
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-627-7
- Abmessungen
- 20.0 x 25.0 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918