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12-köpfiges Exekutivkomitee bestimmen sollte. Diese beiden Gremien über-
nahmen in der Folge tatsächlich die Kompetenzen der Statthalterei. Zu den
Vorsitzenden des Wohlfahrtsausschusses - der Name war übrigens dem Wort-
schatz der französischen Revolution entlehnt - wurden der Deutschnationale
Dr. Kranz und der sozialdemokratische Rechtsanwalt Dr. Arnold Eisler gewählt.
Diese begaben sich umgehend gemeinsam mit einer Delegation zu Statthalter
Clary und forderten ihn zur Übergabe der Landesverwaltung auf, wobei ihm
bekanntgegeben wurde, dass Eisler und der Chef der Graz-Köflacher Kohle,
Dr. Viktor Wutte, diese übernehmen würden. Am 26. Oktober 1918 erhielten
Eisler und Wutte von Ministerpräsident Max Hussarek in Wien die Dekrete zu
ihrer Ernennung als Wirtschaftskommissäre, Statthalter Clary trat kurz dar-
auf zurück.602
Nur wenige Tage später, am 8. November 1918, teilten die Mitglieder des
Professorenkollegiums der Technischen Hochschule dem Bürgermeister der
Landeshauptstadt Graz, Adolf Fizia, als Mitglied des Wohlfahrtsausschusses
mit, dass man sich für geeignete Arbeiten der Gemeinde, dem Wohlfahrtsaus-
schuße, der Landesregierung zur Verfügung stelle. Der Bürgermeister bedank-
te sich für dieses Engagement am 9. November hoch erfreut und teilte mit,
dass er diese Bereitschaftsbekundung an den Wohlfahrtsausschuss weiterge-
leitet habe. Die Gemeinde Graz verfüge derzeit über genügend Arbeitskräfte,
man würde sich aber gerne an das Professorenkollegium wenden, sobald dies
notwendig werde.603
602 Martin MOLL: Die Steiermark im Ersten Weltkrieg. Der Kampf des Hinterlandes ums Überleben
1914 - 1918 (= Veröffentlichungen der Historischen Landeskommission für Steiermark, Band 43),
Graz 2014, S. 159 ff.
603 ATUG, Rektoratsakte 1600 ex 1910, Schreiben vom 8. 11. und vom 9. 11. 1918. Abb.: Dieses Bilddokument
entstand am 11. November 1918
bei der Ausrufung der Republik
Deutschösterreich am
Grazer Freiheitsplatz
(Sammlung Reismann).
„ In diesen schweren Tagen“
Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Titel
- „ In diesen schweren Tagen“
- Untertitel
- Die Technische Hochschule Graz im Ersten Weltkrieg
- Autor
- Bernhard Reismann
- Herausgeber
- Technische Universität Graz
- Verlag
- Verlag der Technischen Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-627-7
- Abmessungen
- 20.0 x 25.0 cm
- Seiten
- 334
- Schlagwörter
- Forschungseinrichtung, Universität, Bildung, Krieg, Forschung, TU Graz
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918