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Die schwierige Versöhnung - Italien, Österreich und Südtirol im 20. Jahrhundert
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42 Maddalena Guiotto tridentinischen und triestinischen Literaten in der Zeit der Romantik zwi- schen der italienischen und der deutschen Literatur vermittelt haben; dass zu unserem Volkssplitter Borsieri, Prati, Rosmini, Dal Pozzo, Barbacovi, Marti- ni und viele andere bekannte Namen gehören.2 Die journalistische und politische Tätigkeit des jungen De Gasperi war im Übrigen stark davon geprägt, dass er sich als Mittelsmann zwischen der ita- lienischen und der deutschsprachigen Welt sah. Als er im Herbst 1900 an der Universität Wien inskribierte, wusste er bereits von den Unruhen, die die katholische Bewegung des Trentino zwi- schen dem 19. und 20. Jahrhundert erschütterten. Diese Bewegung war jahre- lang von einer konservativen Leitlinie geprägt gewesen und im letzten Jahr- zehnt des 19. Jahrhunderts in einen Konflikt mit den Modernisierungspro- zessen der lokalen Wirtschaft geraten3. Im Unterschied zu den italienischen katholischen Bewegungen entstand jene im Trentino nicht in Opposition zum Staat. Und ohne die Problematik der Römischen Frage konnten sich die Katholiken des Trentino leichter auf der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Ebene bewegen4. Die spezifischen lokalen Veränderungen in der katholischen Welt des Trentino Ende des 19. Jahrhunderts standen im Zusammenhang mit einer weitreichenden europäischen Umbruchsituation bezüglich der politischen Präsenz der Katholiken in der Gesellschaft. Diese Veränderungen, in denen sich auch die Enzyklika „Rerum Novarum“ von Leo XIII. aus dem Jahr 1891 einfügte, veranlassten die Katholiken nach geeigneteren Organisations- und Politikinstrumenten zu suchen, um sich in einer sich wandelnden Gesell- 2 Rede, die De Gasperi im Rahmen der Debatte zur italienischen Rechtsfakultät am 25. Oktober 1911 hielt, in: Stenographische Protokolle über die Sitzungen des Hauses der Abgeordneten des österreichischen Reichsrates, Wien 1861–1918 (im Folgenden StPAH), XXI. Session, 20. Sitzung 1171–1173; nun auch in: Alcide De Gasperi, Scritti e discorsi politici, Bd. I/2: Alcide De Gasperi nel Trentino asburgico, hrsg. von Elena Tonezzer, Mariapia Biga- ran, Maddalena Guiotto (Bologna 2006) 1888–1899, hier: 1891, 1897. 3 Zur katholischen Bewegung des Trentino siehe: Gianfranco Betta, Il movimento cat- tolico trentino fra ’800 e ’900. Organizzazione e ideologia, in: Materiali di lavoro 9–10 (1980) 1–143; Severino Vareschi, Il movimento cattolico trentino tra Ottocento e Novecento, in: L’età contemporanea 1803–1918 (= Storia del Trentino, Bd. V), hrsg. von Maria Garbari, Andrea Leonardi (Bologna 2003) 817–838. 4 Gabriele De Rosa, Prefazione, in: Alcide De Gasperi, I cattolici trentini sotto l’Austria. Antologia degli scritti dal 1902 al 1915 con i discorsi al Parlamento austriaco, Bd. I (Rom 1964) XIII–XV.
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Die schwierige Versöhnung Italien, Österreich und Südtirol im 20. Jahrhundert
Titel
Die schwierige Versöhnung
Untertitel
Italien, Österreich und Südtirol im 20. Jahrhundert
Autoren
Andrea Di Michele
Andreas Gottsmann
Luciano Monzali
Herausgeber
Karlo Ruzicic-Kessler
Verlag
Bozen-Bolzano University Press
Ort
Bozen
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-88-6046-173-5
Abmessungen
16.0 x 23.0 cm
Seiten
616
Schlagwörter
20. Jahrhundert, Österreich, Südtirol, Italien, Geschichte
Kategorien
Geschichte Nach 1918
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