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VI.6 Steiermark: Graz – Armenhaus, Bürgerspital, Lazarett (Kommentar Nr. 55–63) 189
Nach einer Modernisierung wurde die landesfürstliche Anstalt im Jahr 1786 in ein
Siechenhaus umgewandelt, in welches künftig arme Menschen, die durch Mitleid oder
Ekel erregende Gebrechen gekennzeichnet waren, aufgenommen wurden. Auch Frauen
und Männern, die auf Grund ihres hohen Alters oder einer schweren Krankheit ihren
Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten konnten, durfte die Hausleitung einen Platz an-
weisen. Nach dem Revolutionsjahr 1848 wurde die Anstalt am 2. Jänner 1849 der Ge-
meinde Graz übergeben. In weiterer Folge entwickelte sich das Haus zu einem großen
Altersheim und schließlich zum städtischen Krankenhaus; 1850 zählte man bereits 300
Betten in 20 Zimmern. Die Gebäude des ehemaligen Armen- und Siechenhauses in der
Albert-Schweizergasse 34–38 wurden von der Stadt Graz im Jahr 1928 baulich erweitert
und als städtisches Spital und Altersheim weitergeführt. Heute befindet sich dort ein nach
modernen Richtlinien geführtes geriatrisches Krankenhaus (Albert-Schweitzer-Klinik)
und ein angeschlossenes Pflegeheim37.
37 Huber-Reismann, Krankheit 344f.; Haydinger, Fürsorge 80f.
Spital als Lebensform
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Spital als Lebensform
- Untertitel
- Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
- Band
- 1
- Autoren
- Martin Scheutz
- Alfred Stefan Weiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79639-8
- Abmessungen
- 17.5 x 24.7 cm
- Seiten
- 432
- Kategorie
- Medizin