Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Medizin
Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1
Seite - 206 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 206 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1

Bild der Seite - 206 -

Bild der Seite - 206 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1

Text der Seite - 206 -

206 Kommentare Bereits Pfarrer Fasser ließ die Grundversorgung der Armen mit Lebensmitteln regeln (Fleisch, Getreide, Schmalz, Schweinemast). Lediglich das Brennholz musste vom Markt gestellt werden und für die Kleidung hatten die Hausbewohner in Eigenregie zu sorgen. Aus den Jahren nach 1750 haben sich sodann zwei Essens- und Kleiderordnungen er- halten. Die Mahlzeiten folgten dem einfachen bäuerlichen Speiseplan (Edition Nr. 69, S. 701f.) mit Suppe, Gemüse und wenig Fleisch. Lediglich zu den Festtagen gab es ein stückl sied fleisch, suppen, prätl und krauth auch ein waizenes brod 9. Mag auch in die Er- nährung im gut organisierten Hospital Neumarkt eintönig gewesen sein, so war sie jedoch nach jüngsten Berechnungen hinsichtlich der geschätzten Gesamt-Kalorien-Zufuhr um 1750 mehr als ausreichend (2.450–3.800 kcal)10. Von einem Verkauf der sechs Hospital- grundstücke riet der bürgerliche Färber- und Spitalmeister Franz Wanggo 1761 ab, der immerhin 35 Jahre sein Amt versah, da man Milch, Schmalz und Kraut für die Insassen benötigte und diese Lebensmittel in Obersteier nur schwer ankaufen konnte. Es wurden nur zwei Tiere gehalten und der gesamte finanzielle Aufwand betrug lediglich sechs Gul- den jährlich11. Neben der Kost war nunmehr überdies die Grundversorgung mit Kleidung gesichert, denn alle zwei Jahre erhielten die Männer und Frauen Obergewand – es wurde 9 Brunner, Neumarkt 220f.; StLA, Weltliche Stiftungsakten 67, K. 209, Nr. 32, Entwurff wie die samentliche in dem spittall zu Neümarkht sich befindliche arme nebst der köchin oder mayrin nach bemelten spittall erfolgter incorporirung der von Johann Jacob Fasser seelig, gewesten pfarrern zu st. Marein, gemachten mülden stüff- tung in cost und kleidung gehalten werden sollten, undatiert (1753 April); ebd. K. 210, Nr. 142, sine dato [1764 Jänner 3]. 10 Watzka, Arme, Kranke, Verrückte 65–69, 72f. 11 StLA, Weltliche Stiftungsakten 67, K. 209, Nr. 102, Verkauf der Hospitalgründe, 1761 August. Abb. 27: Neumarkt in der Steiermark; ehemaliges Bürgerspital (St. Marein Nr. 1) (Foto: Alfred Stefan Weiß, 2012).
zurück zum  Buch Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1"
Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Spital als Lebensform
Untertitel
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Band
1
Autoren
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Abmessungen
17.5 x 24.7 cm
Seiten
432
Kategorie
Medizin
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Spital als Lebensform