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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1
Seite - 220 -
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220 Kommentare – nicht mehr den hygienischen Mindeststandards entsprach. Als neues Armenhaus er- warb die Abtei das so genannte Felsnergut, vulgo Färberhaus, im Markt Nr. 1620. Da sich eine Übertragung der wertvollen Fresken im Spitalkirchlein als unrealistisch herausstellte, unterstützte die Zentralkommission für Denkmalpflege in Wien mit Schreiben vom 21. Dezember 1912 die beantragte Restaurierung und Erhaltung der St. Luzia-Kapelle. Der Erste Weltkrieg und dessen wirtschaftliche Folgen verhinderten jedoch das geplante Vorhaben. Gegen den Widerstand der Marktgemeinde, die im kleinen Gotteshaus ein Verkehrshindernis sah, wurden die konservatorischen Arbeiten in den Jahren 1934/35, 1958 und 1969 durchgeführt. Neben dem gotischen Portal ist vor allem auf die Male- reien hinzuweisen, die das menschliche Leid, die wohltätige Humanitas und die Caritas zum Gegenstand haben. Bemerkenswert sind der Schmerzensmann, Christus am Ölberg, Dompropst Johannes Dürnberger als Stifter der Kapelle, die hl. Elisabeth, deren Gemälde durch einen Ofenschacht teilweise zerstört wurde, der hl. Martin, die hl. Odilia und die hl. Lucia, die Patronin der Kapelle, die ihr Vermögen für die Armen bestimmte. Die kleine Kirche dürfte dabei mit dem eigentlichen Spital und Krankensaal durch ein Portal in direkter Verbindung gestanden haben21. Auch im Fall von Seckau gilt, dass wir mit der alten Spitalkirche „den letzten realen Rest dieser langen Tradition des Spitals und damit […] ein wichtiges Dokument der Sozialgeschichte vor uns haben“22. 20 Roth, Seckauer Spital 8, 19 Anm. 9. 21 ders., Seckau 160–163; ders., Seckauer Spital 8–16; ders., Dompropst Dürnberger 63–68. 22 Braun, Spitalkirchen 173.
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Spital als Lebensform
Untertitel
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Band
1
Autoren
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Abmessungen
17.5 x 24.7 cm
Seiten
432
Kategorie
Medizin
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