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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1
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240 Kommentare den Spitalmeister (Nr. 92, S. 760f.), eine Ordnung für den protestantischen Spitalpre- diger (Edition Nr. 93, S. 761–763) und eine Speiseordnung (Edition Nr. 95, S. 768f.). Nach dem Tod des Erbvogtes (davor Erbstifters) Freiherr Georg Siegmund Schifer (1738), dem letzten Nachkommen des oberösterreichischen Zweiges der Familie Schifer, ging die Erbvogtei auf die niederösterreichische Linie des Geschlechtes (Freiherrn Schifer und von Sonderndorf) über9. Häufiger tritt aber nicht der niederösterreichische Schifersche Erb- vogt auf, sondern der Administrator des Erbstiftes – um die Mitte des 18. Jahrhunderts Johann Georg Brix (1698–1765), Freiherr von Hoheneck als Administrator des Schifer- schen Erbstiftes10. So unterschrieb Johann Georg Brix von Hoheneck, als Administrator beispielsweise die Instruktion für den Pflegsverwalter des Erbstiftes 1745 (Edition Nr. 91, S. 757–760; auch Nr. 90, 1762, S. 753–757; Spitalmeier Nr. 96, 1756, S. 769–772). Die Vogtfrau Maria Cäcilia Schifer von Sonderndorf (Erbstifter 1760–1784, † 1789), verheiratet in zweiter Ehe 1760 mit Ignaz Sulkowski († 1796)11, verwaltete zwischen 1760 und 1789 das Erbstift in Eferding und erließ in dieser Funktion auch eine Instruktion für den Pfleger der Erbstiftes (Warschau 1787, Nr. 94)12. Eine Instruktion für den Pfleger des Erbstiftes (Edition Nr. 97, 1793, S. 772–774) knapp vor dem Verkauf der Spitalkirche verdeutlicht die Brüche der josephinischen Zeit und die verstärkte Einbindung in die landesfürstliche Kontrollgewalt. Eine Analyse der Spitalrechnungen (1693–1695, 1713–1715, 1751–1753, 1781– 1783) zeigt neben den Ausgaben und Einnahmen des Spitals auch die Altersstruktur der Eferdinger Spitalinsassen: Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Frauen durchschnittlich 61 Jahre und die Männer durchschnittlich 55 Jahre alt (allerdings wurde ein Bub von zwölf Jahren damals auch ins Spital aufgenommen, was die Statistik verzerrt)13. Die Per- sonalstruktur des Eferdinger Spitals umfasste im 17. bis ins 18. Jahrhundert zwischen sechs und acht Personen: Mitte des 18. Jahrhunderts gab es neben dem Meierehepaar drei Knechte (großer, mittlerer und kleiner Knecht) und zwei Mägde (große und kleine 9 Grienberger, Erbstift 210. 10 Ebd. 214f. 11 Siebmacher, Niederösterreich 2 51. Cäcilia Schifer entstammte als zweites Kind der Ehe von Jo- hann Josef Julius Schifer (von und zu Sonderndorf, Freiherr zu Freiling, auf Daxberg und Mittergrabern (1695– 1756)] mit Maria Adelheit Oxtavia Genofeva Stieler von Roseneck; weitere Kinder aus dieser Ehe: Maria Anna († 1763), Johann Ernst († 1758); Grienberger, Erbstift (Stammtafel III). 12 Zu ihrer Regentschaft Grienberger, Erbstift 224–233. 13 Pollak, Das Schifersche Erbstift 156. Abb. 39: Eferding; die Stadt in der Sicht von Matthäus Merian, „Topographia provinciarum Austriacarum“ von 1649 (Quelle: Marks, Oberösterreich in alten Ansichten; mit freundlicher Genehmigung des „Forum Oberösterreich Geschichte“, Klaus Landa).
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Spital als Lebensform
Untertitel
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Band
1
Autoren
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Abmessungen
17.5 x 24.7 cm
Seiten
432
Kategorie
Medizin
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