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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1
Seite - 281 -
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IX.1 Wien: Wiener Bürgerspital (Kommentar Nr. 144–190) 281 Stadt- und Landesarchiv. Schon mit dem 1. November 1785 übergab man die Bürgerspi- talrechnungen der städtischen Buchhaltung und die Kapitalien dem Depositenamt (1889 Repertorium für Urkunden und Akten im WStLA, seither immer wieder Ordnungsarbei- ten, zuletzt von Thomas Just und Sarah Pichlkastner)18. Das im 13. Jahrhundert (zwischen 1253 und 1257) gegründete Wiener Bürgerspital (Bürgerspital vor dem Kärntnertor19) – das früheste Bürgerspital in Österreich überhaupt – wurde nach der ersten Belagerung Wiens durch die Osmanen 1529 und der dadurch erfolgten Zerstörung der Vorstädte im ehemaligen Klarissenkloster am Schweinemarkt (im Bereich Wien I, Lobkowitzplatz/Kärntnerstr.) untergebracht, nachdem Ferdinand I. das Gebäude der Stadt Wien 1530 geschenkt hatte20. Das „neue“ innerstädtische Bürger- spital diente einerseits armen Bürgern und Pfründnern, aber auch städtischen Armen, die man zuvor im Pilgrimhaus zu St. Anna versorgt hatte, sowie Kranken. Seit dem 16. Jahr- hundert gab es auch eine eigene Abteilung für Gebärende und Wöchnerinnen. Die zuvor in St. Niklas untergebrachten Waisenmädchen wurden ab 1624 vom Bürgerspital über- nommen. Durch die stetige Zunahme der zu Versorgenden (vor allem auch in Zeiten von Epidemien) wurde das Parzmaiersche Haus am Tiefen Graben (I, Tiefer Graben 25) an- gekauft (neben den Spitälern Zum Klagbaum und St. Marx), weiters vergrößerte man das 18 Laichmann, Bürgerspital; Linöcker, unzucht, 27. Der Bestand Bürgerspital umfasst 64,5 Laufme- ter (1386–1903), 132 Scha. Akten (1266–1880), 43 Scha. Urkunden (1264–1843). Zum Bürgerspital Pichl- kastner, Das Wiener Stadtzeichnerbuch. 19 Czeike, Wien Lexikon 1 514; Pohl-Resl Rechnen mit Ewigkeit 11–21; Czeike, Kärntner Straße 62–72. 20 Czeike, Wien Lexikon 1 512f. Abb. 53: Wien; der heute im Stiftsarchiv Schlierbach verwahrte, aus den beginnenden 1620er Jahren stam- mende Wien-Plan des protestantischen Adeligen Job Hartmann von Enenkel (Maßstab ca. 1:5.600) zeigt auch die Bürgerspitalkirche (St. Klara, schematische Darstellung) (Wien I., zwischen Lobkowitzplatz und Kärntner- straße) (Quelle: StiftsA Schlierbach, Hs. A XXIV/Band 2, 24; Opll–Scheutz, Der Schlierbach-Plan des Job Hartmann von Enenkel).
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Spital als Lebensform
Untertitel
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Band
1
Autoren
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Abmessungen
17.5 x 24.7 cm
Seiten
432
Kategorie
Medizin
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