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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1
Seite - 283 -
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IX.1 Wien: Wiener Bürgerspital (Kommentar Nr. 144–190) 283 Bierhauskonzessionen zuständig24. Die Dimensionen des Brauens im Bürgerspital waren beachtlich: In den 1590er Jahren braute das Spital rund 5.–6.000 hl. Bier pro Jahr25. Die Kirche des Bürgerspitals, die ehemalige Klosterkirche der Klarissinnen, war zwar eine Heiligen-Geist-Kirche, der alte Name der „St. Claren-Kirche“ hielt sich aber weiter- hin. Im Zuge der Reorganisierung des Wiener Spitalwesens unter Joseph II. wurde das Bürgerspital 1784 geleert: Die alten und gebrechlichen Insassen kamen nach St. Marx. Die Waisenkinder (Chaossches Stiftungshaus), die bislang in einem gegen die Kärntner- straße untergebrachten Trakt beheimatet waren, wurden nun im Waisenhaus (auf dem Rennweg) versorgt26. In den Jahren 1783–1790 baute man das ehemalige Bürgerspital- areal in ein großes Zinshaus (Bürgerspitalzinshaus27) um, das – ein Spiegel der Größe des ehemaligen Bürgerspitals – über sechs Tore, zehn Höfe, 20 Stiegen, 220 Wohnungen und zahlreiche Geschäftslokale verfügte. Die Mitzinseinnahmen der durchaus prominenten Mieter28 von rund 90.000 fl. Konventionsmünze kamen dem Bürgerspitalfonds zugute (Abbruch des gesamten Komplexes 1874–1883, Parzellierung des Areals). Das Siechenhaus „Zum Klagbaum“ (Wien IV, Wiedner Hauptstr. 64–66) wurde 1267 vom Pfarrer und Arzt Meister Gerhard29 nahe einem legendären „Klagbaum“ (ei- 24 Berg–Fischer, Vom Bürgerspital zum Stadtbräu. 25 Landsteiner, Weinbau und Alkoholproduktion 280f. 26 Vollkommener Bericht von der Beschaffenheit des Waisenhauses 7–13. 27 Czeike, Wien Lexikon 1 514f. 28 Pemmer, Bürgerspitalzinshaus 73–80. 29 Hofbauer, Wieden 179–187; Czeike, Wien Lexikon 3 521; Weigl–Just, Quellen 278–286. Abb. 55: Wien; Bürgerspital. Das Zinshaus des Wiener „Bürgerspitals“ (Maysedergasse 2–8, Tegetthoffstr. 5–9, Albertinaplatz) vor seiner Demolierung im Jahr 1875 (Foto, vor 1875) (Quelle: ÖNB, Bildarchiv, Inventar- nummer KAR0500197).
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Spital als Lebensform
Untertitel
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Band
1
Autoren
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Abmessungen
17.5 x 24.7 cm
Seiten
432
Kategorie
Medizin
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