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I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) 417
[2.] Zum anderna, dieweil auch gemainclich unnd allenthalben preuchig, das
außwendig an die spitaler sancta trinitas zu ainem anzaigen aines spitals gemalt wirdet,
seind wir gleichermaßen entschloßen, an disem unserm neu furgenomen spital also
zurichten und ob dem eingang des spitals thors machen zelaßen, vermug unser gestelten
visierung, so wir euch hieneben ubersenden, ist derhalben unser gnediger bevelch an
euch, ir wellets also zubeschehen verordnen.
[3.] Zum drittenb ist unser gnediger bevelch, das ir inn die kurchen fennster der
bemelten unser cappellen zum wenigisten dreu geschmelzte wappen, als nemblich inn
das erst des reichs adler, inn das annder Österreich unnd in daß dritt Tyroll, bestellen und
mit vleis machen [pag. 2] zelassen bevelchet, welche nit alain der zier halben beschicht,
sonnder das man mitler zeit dabei sehen muge, das soliche stifftung uns zuegehöre.
[4.] Zum vierdtenc als wir hievor lengist fugenomen, inn jedesd unnser neu
aufgerichtes spitalsd Maximilian hochloblichister gedechtnnus pildtnus gießen zelaßen
und euch auferlegt haben, mit maister Gregorien Laffler, puchsengiesßer, derhalben
zehanndlen, ob er solche bilder inn ainem ringen anschlag zuegießen annäme, und
darinnen ainen solchen vleisß brauchete, das ain bild am gwicht auff geringist, so es sein
möchte, geruete und nicht destoweniger ain ansehen gewunne und dieweil ain solch
pild zuverfertigen einer gueten zeit beturfftig, so ist nochmals unnser genediger bevelch
an euch, im faal ir solches mit bemeltem maister Gregorien Laffler nit gehandlet, das ir
daßelbe aufs eeheist nachthuet und ime das pildt inn gedacht unser spital mit eheisten
zugießen bevelchet, doch das ir unns zuvor deßselben bildts, wie es sein soll, die lenng
und größ, ain visierung, uns darumben verer haben zuentschlueßen, zueschickht.
[5.] Zum funfftene nachdem angeregt unser spital in kurz verfertigt sein soll, so
will numer zeit und von nötten sein, das umb ainen spital pfleger und pflegerin, so ain
ervolckhs und nit kinder haben, die das haußhaben fueren und regieren sollen, auch
darzue geschikht und tauglich sein, gleichermaßen auch umb ainen taugentlichen erbarn
priester, der neben haltungf des Gots diennsts an den feyrtagen, daß wortt Gottes zu
predigen auch geschickht und khundig sey, nachgetragen werde, dann man vor [pag. 3]
allen dingen dise personen erman, die armen leuth einnimbt, haben mueß und er dise
bekumen mugen werden, wirdtet das spital on allen zweifel verfertigt sein, derwegen
ist unser gnedigen bevelch an euch, ir wellet nach dergleichen personen ain furderliche
erkhundigungg halten, wellen euch auch daneben nit verhalten, das unser burger ainer
zu Ynsprugg mit namen Gregori Furter fur sich selbs und anstatt seiner hausfrauen an
unns unnderthenigist supliciert und gebetten hat, nachdem sy baide nur alain ohne leibs
erben seyen und er des schreibens und lesens kundig und sy ain guete köchin seye, das
wir sy zu spital pfleger unnd pflegerin annemen wolten, welchem sy stattlichen unnd mit
guetter ordnung bevorsteen wolten, darob wir ain gnedigist gefallen tragen unnd haben
solten, wie ir aus hier inverwarter, irer supplication zuvernemen habt unnd ist darauf
unser genediger bevelch, ir wellet deren personen thuen und wesen, auch gelegnhait inn
a Am linken Rand: Ob dem spital thor sancta trinitas zumalen.
b Am linken Rand: Wappen in die khurchen fenster.
c Am linken Rand: Weilenndt kaiser Maximilians bildnus gießen zelaßen und in die spital zu
verordnen.
d–d Über der Zeile nachgetragen.
e Am linken Rand: Aufnemung aines spitals pflegers und plegerin.
f Über der Zeile nachgetragen.
g Am linken Rand: Gregori Furtter und sein haußfrau.
Spital als Lebensform
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Spital als Lebensform
- Untertitel
- Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
- Band
- 2
- Autoren
- Martin Scheutz
- Alfred Stefan Weiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79639-8
- Abmessungen
- 17.5 x 24.7 cm
- Seiten
- 722
- Kategorie
- Medizin