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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 2
Seite - 426 -
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Seite - 426 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 2

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426 I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) [38.] So unnd wann das jar verstreicht, die raittung aufgenomen, alßdann wirdt mann in derselben befunden, wievill meer armb personen von den tausent gulden reinisch, auch dem einkhomen, so neben denselben bei dem spital beliben, hinfurter erhalten werden mugen, dieselben alspaldt einzenemen unnd, was ferer vonnetten, zuverordnen. [39.] Wan dann der armen personen aine mit todt vergeet, solle dieselbe mit allen cristenlichen ceremonien zu dem geweichten erdtrich im gozagkher bestat werden, deßgleichen dem verstorbenen gewöndlichea exequie der erst, sibendt und dreissigist mit aller andacht volbracht unnd darunter in albeg wolernennter unserer geliebsten gemahel löblichister gedechtnus, deßgleichen unserer und irer lieb voreltern und dann unser unnd unnserer geliebten sune und deren nachkhomen, gluckhliche regierung und wolfart, auch umb alles gemain anligen der heiligen crisstlichen khirchen mit innigkhait und duemueth gegen Gott gebet werden unnd solle der caplan, spitalmaister und alle arme leuth, so one beschwerung, mit geen. [40.] Unnd so also ain arme person in Gott verschaiden unnd armueth halb umb Gots willen hinein genomen werden, solle alles das, so sy erstlich in das spital mit ir eingebracht, dem spittal den armen zu guet aigenthumblichen beleiben, ob aber dieselb person sich in das spital einkhaufft oder ainer person in zeit unnd weil, sy im spital gewesen, erblichen was zuegefallen wäre, das alles mag sy in beisein guetter, erbarer leuth, wohin unnd wem sy will, doch auch in beisein und mit vorwissen des spitalmaisters, testieren unnd verschaffen; ob aber ain person untestiert absturbe und obgelauttermasser was verlassen wurde, so solle der halb thail dem spital, den armen zu guet, unnd der ander halb thaill des verstorbnen negsten erben zuefallen, geraicht werden unnd beleiben unnd so die claidung derselben verstorbnen person, so guett, so mag dieselb [181r] der khunfftigen person, so eingenomen, wider gegeben oder den dienstpotten, damit sy desto williger und vleissiger, geraicht werden. [41.] Beschließlichen sollen die superintendentenb dem spitalmaister bei vermeidung unnserer ungnade unnd straff und endtsezung seines ambts bei seinem aidt auflegen unnd einpinden, das in bemeltem spital aller fravel unnd muetwill, gozlesterung, panckhatieren, sauffen, fressen, spillen, jubilieren, tanzen, saittenspil, haderey, winckhlheirat, unzucht unnd leuchtfertigkhait, wie dann hievor auch lauter vermeldt ist, ganzlichen vermitten beleiben, unnd das er, spitalmaister, ob und an sey unnd guette ordnung thue, das bemelt spital zu rechter zeit unnd weill auf- und zuegespert, zu dach und gemach unnd sonderlich zu dem feur und rauchfangen gesehen, das auch den armen mit nichte gestat, ainichen in sein besonnders camerlein ain liecht zutragen, damit khain schad ervolge, wie dann sein aide und phlicht, so er unns schweren und thuen solle, weitter mit sich pringen würdet. [42.] Solliches spital solle auch pillich khunigcliche und furstliche freihait haben, das das statgericht zu Laibach noch alle andere gericht in bemeltes spital, noch mit denselben verwandten personen nichts zuschaffen oder zugepuetten, noch nach ainichen täter hinein zegreiffen, nicht macht haben, sonnder die, so etwo mit todtschlegen und andern malefizischen sachen, die dem statgericht zuhandlen gebuern, beschrieren wären, das solle den superintendentenc angezaigt unnd, wo alßdann ainich indicium oder schein des malefiz verhanden, dieselb person solle aus dem spital dem stat gericht geantwort werden. a Am linken Rand nachgetragen. b -ten- über der Zeile nachgetragen. c -ten- über der Zeile nachgetragen.
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Spital als Lebensform
Untertitel
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Band
2
Autoren
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Abmessungen
17.5 x 24.7 cm
Seiten
722
Kategorie
Medizin
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