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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 2
Seite - 433 -
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Seite - 433 - in Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 2

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I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) 433 [31.] Item ainer yeden personn ain tag zu irer unnderhaltung roggen haußbrot zway roggl, wie sy nach gelegenhait unnd wolfaill des traydts aus ainem mezen gepachen, ungefer auf zwen phening. [32.] Der spitlmaister unnd sein hausfrau sollen mit höchstem vleiß ir aufmergkhen haben, damit den armen leuthen ir unterhaltung unnd speiß von khuchen unnd kheller sauber, vleissig [409 v] unnd guet gekhocht unnd geraicht, auch mit pödt, tisch unnd anndern leingewanndt rain unnd sauber gehalten, zu rechter zeit geseubert unnd gewaschen, damit den armen an solchem khain abganng zuegfuegt werde. [33.] Wann auch jezt oder khunfftig nach aufgenombner spitall raittung befunden wurde, daz uber diea yedes mall gegenwurttig darinn verhandnen armen leuth von den aufgemeltes spitall jerlich geordneten ain taußenndt gulden meer arm leüt in dem selben erhalten werden mechten, so sollen unns solches gedachte superintendenten yeder zeit berichten, damit die merer einembung hinnach durch unns verordnet werden muge. [34.] Da auch der armen personnen aine mit todt abgeeth, soll dieselb mit allen christlichen ceremonien zu dem geweichten erttrich in gotsagkher bestät werden, deßgleichen dem verstorbnen gewönndliche exequis der ersst, sybenndt unnd dreissigist mit aller andacht volbracht unnd darunter in albeg wolernennter unnserer geliebsten gemahl loblichister gedächtnus, deßgleichen unnserer unnd irer liebten voreltern unnd dann unnser unnd unnserer gliebten süne unnd deren nachkhomen, glückhliche regierung unnd wolfart, auch umb alles gemain anligen der heilligen christlichen khirchen mit innigkhait unnd diemuet gegen Gott gepeten werden unnd soll di geistlichkait angregts clossters, auch der spitlmaister unnd alle arme leuth, so one beschwerung woll beschehen mag, mit geen. [35.] Unnd so also ain arme personn in Got verschaiden unnd armueth halb umb Gottes willen hinein genomben wär, soll alles das, so sy erstlich in das spitall mit ir eingebracht, dem spitall den armen zu guet aigenthumblich beleiben, ob aber dieselb person sich in das spital einkhaufft oder ainer personn in zeit unnd der weill, sy im spitall gewesen, erblichen was zuegefallen wäre, daz alles mag sy in beysein guetter erbarer leuth wohin unnd wemb sy will, doch auch in beysein unnd mitb vorwissen des spitlmaisters, tesstiern unnd verschaffen; ob aber ain personn [410 r] untesstiert absturb unnd obgelautter massen was verlassen wurde, so soll der halb thaill dem spitall, dem armen zu guett, unnd der annder halb thaill des verstorbnen nechsten erben zuefallen, geraicht werden und beleiben unnd so die claydung derselben verstorbnen personn, so guet, mag dieselb der khunfftigen personn, so eingenomben, wider gegeben oder den diennst potten, damit sy desst williger unnd vleissiger, geraicht werden. [36.] Beschließlichen sollen die superintendenten dem spitlmaister bey vermeidung unnsrer ungnad unnd straff, auch enndtsezung seines ambts bey seinem aid auflegen unnd einpinden, daz in bemeltem spitall aller frevel unnd muet will, Gottes lesstrung, pangkhatiern, sauffen, fressen, spillen, jubliern, tannzen, saittenspill, hadereyen, wingkhl heyrat, unzucht und leuchtferttigkhait, wie dann hievor auch lautter vermeldt ist, gannzlichen vermitten beleiben, unnd daz er, spitlmaister, ab unnd an sey unnd guete ordnung geb, daz bemelt spitall zurechter zeit unnd weill auf- unnd zuegespeert, auch zu dach unnd gmachen und sonnderlich zu dem feur und rauchfanngkhen gesehen, daz auch den armen mit nichtig gestat, ainichen in sein besonnders cämerlein ain liecht a Über der Zeile nachgetragen. b Über der Zeile nachgetragen.
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Spital als Lebensform
Untertitel
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Band
2
Autoren
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Abmessungen
17.5 x 24.7 cm
Seiten
722
Kategorie
Medizin
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