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Spital als Lebensform - Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 2
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I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16) 441 khranckhen, petrisigen, die nit in die capeln geen mügen, am Suntag unnd feiertag in iren zimer auf ain tisch unnd altarstain meß lesen unnd, wie gehört, das evangelium verkhünden, item die armen, so offt vonnötten unnd aufs wenigist zum Weichnachten, Ostern, Phingsten unnd unnser Frauen Himelfartstag peicht hören unnd das hochwierdig sacramenta des altars raichen, die horas mit vleis sprechen, alle Sambstag zu abent in der capeln ain salve regina singen, unnder volbringung des Gots diennsts für unnser unnd unnser geliebten gemahel voreltern seelen, deßgleichen der stiffter unnd unnser baider unnd unnser geliebten söne unnd nachkhomen glückhliche regierung unnd gemaines anligen der cristlich khirchen mit andacht zu Got, dem allmechtigen, petten, alle täg in der armen, zuvor der pethrisigen, khranckhen zimer geen, sy zu dem gebeth, glauben, gedult unnd hoffnung höchstes vleiß vermanen, cristlich guete trost spruch unnd gebeth vorsagen unnd Got dem herrn bevelhen, insonnderhait mit allem vleis unnd ernnst den armen in todts nötten beisteen, mit fürzaigung des cruzifix vermanen, tresten, vorbetten unnd zuesprechen, das sie ohne haß, neidt, mit gueter gewissen, glauben unnd hoffnung auf die gruntloß gnad unnd barmherzigkhait Gottes frelich wie frome cristen sterben wellen, inen auch die sacramenta des zarten fronleichnambs unnsers seeligmachers Jesu Cristi, nach gethaner beicht, auch die heillig öllung mittaillen unnd niemants verkhüerzen, wo sy aber hierinnen ainen oder mer befunden, so sich zu emphahung der sacramenta unnd sterben, nit wie ain cristen gebüert, schickhen wolte, dasselb strackh dem spitlmaister, oder in dessen abweesen dem gegenschreiber, anzaigen, damit durch die geistlich obrigkhait fürderlichen umb pesserung seines glaubens fürsehen beschehe etc. [19 v] [42.] Denb gedachten caplänen soll ain armer, fromer, erbarer student, so briester zu werden willen ist, im spital mit ligerstat, khlaidung, speiß unnd tranckh unnderhalten werden, der solle neben aufwarttung seines studierens die ornat, meßgewanth, khelch unnd annders jeder zeit herfür geben und widerumb in verwarung thuen, auch zu altar dienen, zur meß unnd salve, auch frue unnd spat den englischen gruße leüthen etc. Von der leibärzt unnd wundtärzt diennst [43.] Ain leibarzt oder phisicus, auch wundarzt, sollen durch den spitlmaister unnd gegenschreiber, wie oben gemelt, mit unnser niderösterreichischen regierung unnd camer vorwissen, auch wie von nöten mit rat der facultet medicorum aufgenomen werden, auch one vorwissen des spitlmaisters oder in seinem abwesen des gegenschreibers nit über veld ziehen, sonnder bey hauß beleiben, das man sy in fürfalender not finden khönte, alle tag umb achti vor mittag unnd nachmittag umb drey uhr unnd, so offts vonnötten, in das spital in alle zimer der khranckhen geen, sich der cur vergleichen, kainer dem anndern in sein cur greiffen, jeder mit irer khunst unnd vleis treulichen außwartten, raten unnd helffen, die recept, so phisicus in die appodeggen schreibt, dem siechenmaister oder siechenmaisterin zuestöllen, den schwachen confortatif unnd labungen, auch denen, so arzney nemen sollen, ychtes für das undeyen unnd grausen verordnen, dem siechmaister unnd siechmaisterin bevelhen, zu waß stunden jeden die verordent arzney zugeben, die speiß unnd tranckh khocht unnd geraicht werden solle, welche khranckhen sich zum todt oder gesundt schickhen, auf das man auf dieselben sehen unnd weittere verordnung thuen mög. Phisicus solle bey der aderlaß yeder zeit beleiben, damit dieselb seinem a Am linken Rand: Nota bene. b Am linken Rand: Student.
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Spital als Lebensform Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Spital als Lebensform
Untertitel
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
Band
2
Autoren
Martin Scheutz
Alfred Stefan Weiß
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79639-8
Abmessungen
17.5 x 24.7 cm
Seiten
722
Kategorie
Medizin
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