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458 I. Österreich: Hofspitäler (Edition Nr. 1–16)
so schwachait halben etwo hanndtgriff unnd hilff [/] thuen mögen, auch darzue nach
gelegenhait, doch one beschwärung unnd ubertreibung, gebrauchen unnd sovil muglich
die ausgab der taglöner dardurch verhuetten.
[19.] Es sollen superintendenten unnd spitalmaister in alweg bedacht sein, das sy nit
jede umblauffunde unnd schwaiffente personen unnd sunderlich der spitalmaister one
vorwissen der superintendenten khaine ins spital einnemben unnd dasselb mit personen
uberhauffen, dardurch allen zugleich mengl ervolgen mueste unnd sunderlich alle
gelegenhait unnd aufmerckhen dahin richten, das fueglich niemandts dann die armen
schadthafften unnd eraltten arbaitter des haallambts, so sich von iren selbs haab unnd
guetlein nit erneren oder erhalten mögen, darein genumben werden.
[20.] Unnd wan sich dann begäbe, das deren armen spital personen aine mit todt
abget, solle der spitallmaister dieselb mit aller cristlicher ordnung mit belaittung [!]
des caplan unnd aller spitälleüt, so alters unnd schwachait halber mugen mit ghen,
zu geweichtem erdtrich bestätten und solle der caplan ain cristliche vermonung unnd
leichpredigt thuen, daneben fur stiffter unnd steurer dises spitals unnd alles anligen
gmainer christenhait bitten unnd zuvor solches alweg den superintendenten anzaigen,
die sollen verordnung thuen, das desselben verlassenschafft, so etwas verhanden,
ordenlich inventiert unnd beschriben werden unnd so die person armueth halben umb
Gottes willen hinein genumben worden, so soll alles das, so sy erstlich in das spitall mit
ir einbracht, dem spitall, den armen leutten zu guetten, [/] aigentlich bleiben unnd in
raittung einkhumen; da aber ain person sich in das spitall einkhauffet oder ainer person
in zeit und weill, sy im spitall gewesen, erblichen was zuegefallen wär, das alles mag sy in
beysein guetter erbarer leuth, wohin unnd wenn sy will, doch auch in beywesen unnd
mit vorwissen des spitalmaisters, testiern unnd verschaffen, so aber ain person untestiert
absturbe unnd obgehördter massen waß verlassen wurde, so solle derhalb thail dem
spital unnd armen leutten zu guett unnd der annder halb thail des verstorbnen nägsten
erben zuefallen geraicht werden unnd bleiben unnd was sonnsten ime, spitalmaister,
in seinem anbevolchen spitalmaister ambts sachen in ain unnd anderweeg irrigs unnd
beschwärlichs furkhäme und nit zuverrichten gedraut, das solle er furderlichen alwegen
dem superintendenten anzaigen, darinen beschaidt nemen unnd denselben geleben.
Fur solche, sein des spitallmaisters, mue, gethreuen fleiß unnd aufsechen solle ime
järlich zu besoldung zweiunnddreissig gulden, der er sich alweg quottemberlich jedes jars
selbß bezallen mag, erfolgen unnd in raittung aufgehebt unnd passiert werden.
Vom ambt unnd verrichtung des caplan
[21.] Erstlich solle der priester oder caplan, so dem spital aufgenumben unnd gehalten
wierdet, in alweg auf die [/] superintendenten unnd spitalmaister sein aufsechen, auch
in seinen diennst unnd priesterambt alle geburliche gehorsamb erzaigen unnd solle
sein zimer unnd wonung im spitall bey dem armen leütten haben unnd one vorwissen
unnd erlaubnus der superintendenten oder spitalmaisters sich anderer diennst unnd
verrichtung nit underfachen, auch uber nacht aus dem spitall nicht außbleiben noch
ligen, sonnder ainen erbarn gueten cristlichen, briestlichen wandl, andern zu exempl,
fueren, alle tag in der capeln oder vor tisch zeit den armen leütten cristliche, schöne
vermanung unnd gebett vorsprechen, Suntags unnd andere feyrtäg die christlichen
gotsdiennst, auch predig des heilligen wort Gottes den armen leütten verkhunden unnd
die armen, so offt von nötten unnd sonderlich zu den hochen festen, mit peicht hörn,
Spital als Lebensform
Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit, Band 2
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- Titel
- Spital als Lebensform
- Untertitel
- Österreichische Spitalordnungen und Spitalinstruktionen der Neuzeit
- Band
- 2
- Autoren
- Martin Scheutz
- Alfred Stefan Weiß
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79639-8
- Abmessungen
- 17.5 x 24.7 cm
- Seiten
- 722
- Kategorie
- Medizin