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Österreichs Staatsidee
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2« stützte sie insgeheim auch beide. Es schickte den Grafen Lamberg als Commandirenden nach Ungarn; dieser, um offen zu zeigen, auf welche Art er verfahren wolle, ließ vom österreichischen Mil i- t«r auf dieselben stovakifchen Freiwilligen schießen, die kurz vorher vom Minister Grafen Latour selbst mit Waffen versehen worden waren. Als sich nun auch der Ban Ielakii mit feiner Armee ebenso den Befehlen Lamberg's wie ftüher den Befehlen Batthia- ny's fügen sollte, und sein Agent in Wien, der nachmalige Mini- ster Kulmer, bei mir und meinen Reichstagsfreunden über eine folche „Perfidie" Klage führte, nahm ich mit den Letzteren stück- spräche und begab mich mit den HH. Rieger und Trojan als Zeugen zum Minister Bach, durch den ich der gesummten Regie- rung unsere Absicht mit beiläufig folgenden Worte erklärte: „daß wir Slaven, obwohl der Zahl nach die mächtigsten, nie die Herr- fchaft in Öfterreich in Anspruch nehmen wollten, noch es auch jetzt zu thun gedenken, daß wir aber auch mit der bisherigen Stellung unserer Nationalität im Reiche, da sie nuy untergeord- net und so zu sagen rechtlos war, keineswegs zufrieden fein können und wollen; daß wir in Betreff der nationalen Berechtigung ge- wünscht haben und noch wünschen, auf derfelben Stufe mit den übrigen Böllern zu stehen, nichts mehr und nichts weniger; daß wir aber in der Inftruction und Vollmacht des Grafen Lamberg fo wie auch in anderen Thatfachen (deren ich hier nicht gedenken will) die Absicht der Regierung und des Ministeriums erblicken, uns trotz allen schönen Versprechungen im Zustand des nationalen Helotismus auch künftighin zu belassen; die Gleichberechtigung der Rationalitäten fei vor Gott und den Menschen nichts als ein Postulat der Gerechtigkeit; wolle aber oder könne Österreich die- selbe uns nicht gewähren und garantiren, so fei uns an feiner Erhaltung auch nichts gelegen, denn Ungerechtigkeit würde uns ja auch außer Öfterreich zu Theil werden und zwar gratis. Aus diesem Grunde sei auch unsere vielfache Schonung und Selbst- verläugnung, womit wir dem Ministerium und der Regierung zu Hilfe kamen, zu Ende; wir seien nunmehr entschlossen rücksichtlos unseren eigenen Weg zu gehen, es geschehe was da wolle." Die neuerdings wiederholten Versprechungen fanden lein Gehör mehr;
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Österreichs Staatsidee
Titel
Österreichs Staatsidee
Autor
Franz Palacký
Verlag
I. L. Kober Verlag
Ort
Prag
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.7 x 21.5 cm
Seiten
110
Kategorien
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