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Österreichs Staatsidee
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«ine Gefahr heranrücken sieht, sondern warnend seine Stimme zu erheben; Pflicht ist es besonders für diejenigen, die die Ehre hat- ten, dorthin berufen zu werden, wo Verhandlungen über Reichs- angelegenheiten zu Pflegen find. Die Frage vom Dualismus in Österreich war bereits im zMros« (den 9. November 1864 unter der Aufschrift: Zur Be- achtung für Wiener.Dualisten) Gegenstand einer eingehenden und energischen Erörterung. Wiewohl darin eine andere Methode der Darstellung befolgt wurde, als sie mir eigen zu fein Pflegt, da selbe mehr eine begeisterte Improvisation und Expectoration war, und wiewohl dieser Artikel nur das Berhältniß der böhmischen Nation zum projectirten Dualismus in den Vordergrund stellt und die anderen Völker nur vorübergehend berücksichtigt: so ist er doch mit einem solchen politischen Scharfblick so lebhaft und hinreißend zugleich geschrieben und trifft auch mit meinen Ansichten so voll- ständig zusammen, daß ich nichts besseres thun kann, als wenig- stens die größeren und wesentlicheren Partien desselben hier mit- zutheilen. Es dürfte wohl nicht schaden, dieselben Sachen und die- selben Worte häufiger in's Gedächtnis zurückzurufen, zumal wenn die Situation noch andauert, die sie eben in's Leben gerufen hat. „Der Haupttrumpf der Wiener Herren Politiker, wenn sie mit ihrer Weisheit zu Ende sind und sich keinen Rath mehr wissen, ist allemal der Dual ismus. Werdet ihr Böhmen uns nicht pariren, so machen wir den Ungarn Concessionen, stellen ihnen die östliche Hälfte des Reiches zur freien Verfügung, behalten die westliche für uns und centralisiren dieselbe noch viel durchgreifender als bisher. Sodann wird man, was sich wohl von felbst versteht, in der östlichen Hälfte desto unumschränkter magyarisiren und in der westlichen germanistren." „Wir wissen nicht, ob eine solche politische Idee auch unter den österreichischen Staatsmännern einen Vertreter hat; es ist traurig genug (und wisset ihr Herren, daß wir Slaven uns dies gar wohl in's Gedächtniß geschrieben haben), daß auch Blätter, die allgemein für offiziöse Organe gelten, uns Slaven solche Aussichten zu eröffnen sich nicht genirt haben. Fürwahr, wir mußten uns wundern über diese Unmündigkeit und Unbeholfenheit, ja fast 4*
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Österreichs Staatsidee
Titel
Österreichs Staatsidee
Autor
Franz Palacký
Verlag
I. L. Kober Verlag
Ort
Prag
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.7 x 21.5 cm
Seiten
110
Kategorien
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