Seite - 57 - in Österreichs Staatsidee
Bild der Seite - 57 -
Text der Seite - 57 -
VII.
Als man im Verlaufe des 1.1848 zuerst von Föderat ion
und Föderal ismus in Öfterreich zu reden anfieng, schienen
diese Worte selbst das größte Hindernis bei der praktischen Durch-
führung dieses Systemes werden zu wollen. Man sagte, Födera-
tion bedeute für Diejenigen, die sie eingehen sollen, eine völlig
unabhängige, selbstständige und söuveraine Stellung; durch. Ansprüche
jedoch auf eine solche Stellung für die einzelnen Länder, aus
denen der österreichische Staat besteht, werde das Erbrecht des
Monarchen negirt und vernichtet; das Reich werde aufhören eine
Monarchie zu sein, da es sich ja in eine Republik umwandeln
werde usf. So schrieb man denn, auf ganz unbegreifliche Weise,
einem einzigen Worte eine stsatenvernichtende Gewalt und das
noch in Ländern zu, in denen es wahrlich nie an Unverftändniß
oder wenigstens Mißverständniß von publiciftifchen Schlagwörtern
gefehlt hatte. Seit der Zeit fand aber die öffentliche Meinung in
jahrelangen Streitigleiten und Discussionen politischen Inhalts
ihre Beruhigung, die Befürchtungen vor republikanischen Tendenzen
zurück zum
Buch Österreichs Staatsidee"
Österreichs Staatsidee
- Titel
- Österreichs Staatsidee
- Autor
- Franz Palacký
- Verlag
- I. L. Kober Verlag
- Ort
- Prag
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.7 x 21.5 cm
- Seiten
- 110
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918