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selig bewiesen. Mit wahrem Dankgefühle erkenne ich darin die
hohe Humanität und Gerechtigkeitsliche dieser ausgezeichneten Ver-
sammlung an, und finde mich dadurch um so mehr verpflichtet, ihr
mit offenem Vertrauen, frei und ohne Rückhalt zu antworten.
Ich kann Ihrem Rufe, meine Herren! weder in eigener
Person, noch durch Abordnung eines andern „zuverlässigen Patrio-
ten" an meiner Statt Folge leisten. Erlauben Sie mir. die mich
bestimmenden Gründe Ihnen so kurz als möglich vorzutragen.
Der ausgesprochene Zweck ihrer Versammlung ist, einen
deutschen Volksbund an die Stelle des bisherigen Fürsten-
bundes zu fetzen, dir deutsche Nation zu wirklicher Einheit zu
bringen, das deutsche Nationalgefühl zu kräftigen und Deutschlands
Macht dadurch nach Innen und Außen zu erhöhen. So sehr ich
auch dieses Bestreben und das ihm zu Grunde liegende Gefühl
achte, und eben weil ich es achte, darf ich mich daran nicht be-
theiligen. Ich bin kein Deutscher, fühle mich wenigstens nicht als
solcher, — und als bloßen meinungs- und willenlosen Ja-Herrn
haben Sie mich doch gewiß nicht zu sich berufen wollen, folglich
müßte ich in Frankfurt entweder meine Gefühle verläugnen und
heucheln, oder bei sich ergebender Gelegenheit laut widersprechen.
Zum ersten bin ich zu offen und zu frei, zum zweiten nicht dreist
und rücksichtslos genug; ich kann es nämlich nicht über's Herz
gewinnen, durch Mißlaute einen Einklang zu stören, den ich nicht
allein in meinem eigenen Hause, sondern auch beim Nachbar
wünschenswerth und erfreulich finde.
Ich bin ein Böhme slavischen Stammes, und habe ich mit
all dem Wenigen, was ich besitze und was ich kann, mich dem
Dienste meines Volles ganz und für immer gewidmet. Dieses
Voll ist zwar ein kleines, aber von jeher ein eigentümliches und für
sich bestehendes; seine Herrscher haben seit Jahrhunderten am deut-
schen Fürstenbunde Theil genommen, es selbst hat sich aber nie-
mals zu diesem Volle gezählt, und ist auch von Andern im Ablauf
aller Jahrhunderte niemals dazu gezählt worden. Die ganze Ver-
bindung Böhmens zuerst mit dem heil, römischen Reiche, dann mit
dem deutschen Bunde, war von jeher ein reines Regale, von wel-
chem das böhmische Voll, die böhmischen Stände kaum jemals
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Buch Österreichs Staatsidee"
Österreichs Staatsidee
- Titel
- Österreichs Staatsidee
- Autor
- Franz Palacký
- Verlag
- I. L. Kober Verlag
- Ort
- Prag
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.7 x 21.5 cm
- Seiten
- 110
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918