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Stalins Soldaten in Österreich - Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
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Einleitung 15 stehen. Innerhalb des Sowjetischen Teils der Alliierten Kommission bestand neben einem anfänglich akuten Personalmangel eine Schwierigkeit darin, qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen. Mehrere gravierende Umstrukturie- rungen, gegenseitige Bespitzelungen, ein partiell bewusst herbeigeführter Parallelismus und unklare Kompetenzen spiegeln die Konkurrenzkämpfe in der Moskauer Zentrale wider. Ausgehend von dieser Makrogeschichte wird im zweiten Teil erstmals die sowjetische Lebenswelt in Österreich – gleichsam aus einer Perspektive von unten bzw. von innen – analysiert. Vor dem Hintergrund der politischen Tragweite von Straftaten, die sowjetische Militärangehörige verübten, wer- den die gezielte politisch-moralische Schulung und der Einsatz von kommu- nistischen Parteiorganisationen zur Steigerung der Disziplin dargestellt. Ein eigenes Kapitel widmet sich „amoralischen Erscheinungen“ und Delikten wie Plünderungen, Vergewaltigungen, Trunksucht, Desertion, Selbstmord, Spi- onage, Vaterlandsverrat und Mord, aber auch Straftaten zum Nachteil von Rotarmisten. Dokumente von sowjetischen Militär- und Geheimdienstorga- nen erlauben einen Einblick in die teilweise rigorose Bestrafung und die inter- ne Einschätzung derartiger Vergehen. Ein besonders sensibles Thema ist jenes der sexuellen Kontakte zwischen Besatzungsangehörigen und österreichischen Frauen. Die sogenannte Schat- tenseite umfasst Vergewaltigungen, Abtreibungen, Geschlechtskrankheiten, Prostitution und Verhaftungen wegen des Vorwurfs der Spionage oder – im Falle der Infizierung von Armeeangehörigen mit einer venerischen Krankheit – sogar der Sabotage. Aber auch die zahlreichen Liebesbeziehungen standen unter keinem guten Stern: Die Frauen wurden häufig von der Gesellschaft und der eigenen Familie stigmatisiert. Und Moskau wertete Liaisons mit Ös- terreicherinnen als „Verrottung der politischen Vorsicht“, weswegen Ehe- schließungen oder dauerhafte Beziehungen unterbunden wurden. Bis heute befinden sich viele der „Besatzungskinder“ auf der Suche nach ihren Vätern. Das nächste Kapitel widmet sich dem sowjetischen Alltag in Österreich. Hier- bei wird der Frage nachgegangen, wie der Tagesablauf, die Unterbringung, Ver- pflegung und Bekleidung reglementiert waren, unter welchen Voraussetzungen Offiziere ihre Familien nach Österreich holen konnten und wie Offizierskinder die Besatzungszeit erlebten. Freizeitaktivitäten wie Jagd, Sport oder kulturelle Veranstaltungen und das Zelebrieren einschlägiger Riten und Feste kommen ebenfalls zur Sprache. Einen besonderen Stellenwert in diesem Zusammenhang hatten Bestattungen und das Totengedenken inne, was sich im „steinernen Ge- dächtnis“ von Friedhöfen und Gedenksteinen bis heute widerspiegelt. Auf Formen von Wahrnehmung und Erinnerung konzentriert sich der dritte Teil. Dabei steht einleitend die Frage im Vordergrund, welche Bilder
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Stalins Soldaten in Österreich Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Stalins Soldaten in Österreich
Untertitel
Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
Autor
Barbara Stelzl-Marx
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78700-6
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
874
Kategorien
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