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Stalins Soldaten in Österreich - Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
Seite - 77 -
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1. Der Wandel des Feindbildes: sowjetische Propaganda 77 einzelnen Berufsgruppen richteten sich die Aufrufe: „33. Sowjetische Metall- arbeiter! [Produziert] mehr Metall für Panzer, Flugzeuge, Geschütze, Maschi- nengewehre, Granaten! Auf zu neuen Siegen, Genossen Metallarbeiter!“ Die abschließenden drei Losungen riefen unter den drei Grundpfeilern Heimat, Partei und Lenin – Stalin zum Sieg über die „deutschen Okkupanten“ auf.41 1.1.3 Dämonisierung der „faschistischen Bestie“ Als Höhepunkt der Hasspropaganda gilt das Jahr 1942. Im Sommer steigerte sich der Hass auf fast krankhafte Weise zu ra- sender Wut. Er wurde zu einer psycholo- gischen Waffe in den Händen der Roten Armee. Durch die geänderten militäri- schen Absichten der Roten Armee gewann die Propaganda nun offensiven Charakter. Die Agitatoren hatten „den Hass gegen- über dem Feind unablässig zu schüren“, nunmehr ohne Erklärungen, dass das deutsche Volk damit nicht gemeint sei. In der Triade „Deutscher – Faschist – Feind“ verschob sich der Akzent auf „Deutscher – Feind – Tier“. Das „grausame Tier“ bzw. die „Bestie“ musste getötet werden:42 Pla- kate mit Schlachtrufen wie: „Tod dem fa- schistischen Scheusal!“ („Smerť fašistskoj gadine!“) oder: „Wir werden das faschis- tische Scheusal zermalmen“ („Razdavim fašistskuju gadinu“) setzten dabei das Symbol einer sich windenden Schlange ein, die entweder selbst die Form eines Haken- kreuzes bildete oder dieses am Kopf abge- bildet hatte. Rotarmisten und/oder sowjetische Panzer töteten die „gadina“ („Scheusal“ bzw. „Natter“).43 41 Lozungi k 1 maja 1942 goda, in: Boevoe znamja, 28.4.1942, S. 1. 42 Perepelicyn – Timofeeva, Das Deutschen-Bild in der sowjetischen Militärpropaganda, S. 274–276. 43 Vgl. G. V. Pavlovskaja (Hg.), Plakaty 1941 goda. Katalog kollekcii Belorusskogo gosudardstvennogo muzeja istorii Velikoj Otečestvennoj vojny. Minsk 1998, o. S. [S. 17f.]. Abb. 6: Mit Plakaten wie „Tod dem faschistischen Scheusal“ sollte der Hass auf den deutschen Feind geschürt und der Kampfeswille unter den Rot- armisten gesteigert werden. Aleksej Kokorekins Plakat erschien 1941 mit einer Auflage von 150.000 Exemplaren. (Quelle: BGMIVOV)
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Stalins Soldaten in Österreich Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
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Titel
Stalins Soldaten in Österreich
Untertitel
Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
Autor
Barbara Stelzl-Marx
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78700-6
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
874
Kategorien
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