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Stalins Soldaten in Österreich - Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
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II. Kriegsende in Österreich96 schistischen Truppen“ und die Befreiung Österreichs aus „deutscher Abhän- gigkeit“ als Ziel des sowjetischen Einmarsches hervor. Gemäß der Moskauer Deklaration solle ein „wiederhergestelltes und unabhängiges Österreich“ entstehen. Zugleich verwies er aber auch auf die Verantwortung Österreichs „für seine Teilnahme am Krieg an der Seite Hitlerdeutschlands“. Für eine endgültige Regelung würde außerdem „sein eigener Einsatz zur Befreiung unbedingt in Betracht gezogen“ werden. Vor allem zielte der Aufruf auf eine baldige Normalisierung der Verhältnisse und einen aktiven Beitrag der Ös- terreicher. Sie sollten die Rote Armee bestmöglich dabei unterstützen, „die hitlerischen Truppen zu zerschlagen und zu vernichten“: „Erweist den Trup- pen der Roten Armee, die auf österreichischem Boden kämpfen, jedmöglichs- te Hilfe!“ Denn nichts, so der Aufruf weiter, würde „Hitlerdeutschland […] vor der völligen Vernichtung retten“.121 Die sowjetische Seite war mit den Reaktionen der österreichischen Bevölkerung auf „Tolbuchins Aufruf“ zu- frieden: Die Flugblätter erweckten nicht nur großes Interesse, sondern stie- ßen zudem auf „völlige Zustimmung“, so der Leiter der Politabteilung der 9. Garde-Armee.122 Auch nach Kriegsende fand der Aufruf – etwa über Rund- funkstationen – Verbreitung.123 Der Aufruf des Militärrates der 2. Ukrainischen Front nahm gleichfalls Be- zug auf die NS-Propaganda über die Rote Armee: „Die faschistischen Inva- soren schrecken Sie mit dem Einmarsch der Roten Armee, doch Sie brauchen keine Angst zu haben. Die Rote Armee kämpft gegen die deutschen Okku- panten und nicht gegen die Einwohner Österreichs.“ Schließlich bekenne 121 Aufruf des Militärrates der 3. Ukrainischen Front „An die Bevölkerung Österreichs“, spätestens am 3.4.1945. Abgedruckt in: Karner – Stelzl-Marx – Tschubarjan, Die Rote Armee in Österreich, Dok. Nr. 16; Faksimile in: Aichinger, Sowjetische Österreichpolitik, S. 413f. Auf Russisch in: CAMO, F. 32, op. 11306, d. 668, S. 118–120. Abgedruckt in: Institut Voennoj Istorii, Krasnaja Armija v stranach Central’noj Evropy, S. 622f. 122 CAMO, F. 243, op. 2914, d. 132, S. 29–33, Bericht des Leiters der Politabteilung der 9. Garde-Armee, Molin, an die Politverwaltung der 3. Ukrainischen Front, 3.4.1945. Abgedruckt in: Institut Voennoj Istorii, Krasnaja Armija v stranach Central’noj Evropy, S. 611–614. 123 CAMO, F. 243, op. 2914, d. 268, S. 53–54, Bericht über die Lage in Bruck an der Mur und Graz, 14.5.1945. Abgedruckt in: Karner – Pickl, Die Rote Armee in der Steiermark, Dok. Nr. 50. Auch die „Erklärung der Sowjetregierung über Österreich“, Dokumente zur Bildung der provisorischen Regierung Österreichs und Stalins Aufruf anlässlich des „Tages des Sieges“ wurden über örtliche Sendeanlagen und Rundfunkstationen ausgestrahlt. Vgl. CAMO, F. 243, op. 2914, d. 100, S. 123–128, Bericht des Leiters der Politverwaltung der 3. Ukrainischen Front, Generalleutnant Anošin, über die politische Lage und die Arbeit unter der Bevölkerung in Graz, Leoben und Mürzsteg und die Einstellung der Österreicher gegenüber der provisorischen österreichischen Regierung, 17.5.1945. Abgedruckt in: Karner – Pickl, Die Rote Armee in der Steiermark, Dok. Nr. 59; CAMO, F. 243, op. 2914, d. 100, S. 158–161; Bericht des Leiters der Politverwaltung der 3. Ukrainischen Front, General- leutnant Anošin, über die politische Lage in Graz und die Arbeit unter der österreichischen Bevöl- kerung im Zeitraum 29.5.1945–3.6.1945, [Juni 1945]. Abgedruckt in: Karner – Pickl, Die Rote Armee in der Steiermark, Dok. Nr. 89.
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Stalins Soldaten in Österreich Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
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Titel
Stalins Soldaten in Österreich
Untertitel
Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
Autor
Barbara Stelzl-Marx
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78700-6
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
874
Kategorien
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