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Stalins Soldaten in Österreich - Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
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II. Kriegsende in Österreich136 am 9. Juni 1945 anordnete.308 Jene 50 Einheiten und Verbände, die sich im Kampf um Wien ausgezeichnet hatten, erhielten den Ehrentitel „Venskij“ („Wiener“).309 Die offizielle sowjetische Bilanz der „Wiener Angriffsoperation“ fiel fol- gendermaßen aus: 19.000 tote und 47.000 gefangene Offiziere und Soldaten deutscher Einheiten (insbesondere des II. SS-Panzerkorps sowie der 2. und 3. SS-Panzerdivision), 18.000 gefallene sowjetische Soldaten. Insgesamt be- ziffert die sowjetische Geschichtsschreibung die Verluste der Roten Armee, die man bei Kämpfen auf österreichischem Gebiet hinnehmen musste, mit 26.000 Mann.310 In neueren Untersuchungen ist von nicht weniger als 167.940 Verlusten der Roten Armee die Rede, die sie während der 26-tägigen Groß- offensive vom 16. März bis zum 15. April zu beklagen hatte, davon 38.661 Gefallene. Die Gesamtstärke der 2. und 3. Ukrainischen Front inklusive der Donauflottille wird dabei mit 644.700 Personen angegeben, jene der 1. Bulga- rischen Armee mit 100.900 Soldaten.311 Durch die Einnahme Wiens und durch die bis dahin erzielten militärischen Fortschritte im Burgenland und in Niederösterreich befanden sich bereits fast alle die Sowjetunion interessierenden Teile Österreichs in der Hand der Roten Armee. Gerade Wien stellte ein sicheres Ass im Ärmel dar, das zum gegebe- nen Zeitpunkt ausgespielt werden konnte. Auf der anderen Seite näherten sich US-Truppen der tschechoslowakischen Grenze und damit der sowjeti- schen Interessensphäre. Die Sowjetunion verfolgte jedoch die Politik, Länder, wurde. Siehe: Wagner, Die Besatzungszeit, S. 30. Allerdings verweist Wagner dabei fälschlicherwei- se darauf, dass auch bei Budapest der Orden „Für die Befreiung“ verliehen worden sei, während diese Auszeichnung – analog zu Wien – den Terminus „Für die Einnahme“ trägt. Siehe: Šunkov, Krasnaja armija, S. 339. 308 Šunkov, Krasnaja armija, S. 341; Institut Voennoj Istorii Ministerstva Oborony Rossijskoj Federacii, Velikaja Otečestvennaja Vojna 1941–1945 gg. (Sbornik voenno-istoričeskich kart). Bd. 3. Moskau 2006, S. 135. 309 Gračev, Voennaja ėnciklopedia, S. 65; Portisch, Am Anfang war das Ende, S. 156. 310 Beleckij, Sovetskij Sojuz i Avstrija, S. 64; Štemenko, General’nyj štab v gody vojny, S. 370. Rauchen- steiner stellt fest, dass die Angaben von sowjetischer Seite offenbar viel zu hoch gegriffen waren, vor allem da die Verluste in Ostösterreich durch ihre Höhe in keinerlei Verhältnis zu jenen im Wes- ten standen. Wie hoch die tatsächliche Zahl der Gefallenen und Verwundeten der auf österreichi- schem Boden kämpfenden Armeen war, lässt sich daher allerdings nicht annähernd feststellen. Vgl. Rauchensteiner, Der Krieg in Österreich, S. 393. Zu den insgesamt 216 Kriegsgräberanlagen mit sowjetischen Toten in Österreich vgl. Peter Sixl, Sowjetische Kriegsgräber in Österreich. Sovets- kie mogily Vtoroj mirovoj vojny v Avstrii. Veröffentlichungen des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung. Sonder-Bd. 6. Graz – Wien – Klagenfurt 2005. Zu den Namen vgl. zudem Peter Sixl (Hg.), Sowjetische Tote des Zweiten Weltkrieges in Österreich. Namens- und Grablagen- verzeichnis. Ein Gedenkbuch. Unter Mitarbeit von Veronika Bacher und Grigorij Sidko. Veröffentli- chungen des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung, Sonder-Bd. 11. Graz – Wien 2010. 311 Gosztony, Planung, Stellenwert und Ablauf der „Wiener Angriffsoperation“, S. 142.
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Stalins Soldaten in Österreich Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Stalins Soldaten in Österreich
Untertitel
Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
Autor
Barbara Stelzl-Marx
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78700-6
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
874
Kategorien
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