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Stalins Soldaten in Österreich - Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
Seite - 278 -
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III. Der sowjetische Besatzungsapparat: Struktur und Funktion278 September, wohl nach Intervention seitens der USA, ab. Damit begann ein langwieriger „Kampf ums Öl“.496 Anfang Oktober übernahmen die Sowjets – ohne Konsens mit dem Alliier- ten Rat und der österreichischen Bundesregierung – formell die Erdölfelder, Raffinerien und Verteilungsorganisationen in der Ostzone. Dazu gründeten sie die Sowjetische Mineralölverwaltung SMV (den Vorläufer der Österreichi- schen Mineralölverwaltung ÖMV bzw. OMV) und die Handelsaktiengesell- schaft für Erdölprodukte österreichischer und russischer Provenienz, OROP, für den Vertrieb der Erdölprodukte.497 Sie waren zu dem Schluss gekommen, „dass zwei Drittel des geförderten Erdöls auf Firmenanteile entfallen, die Deutschen gehören“ würden.498 Dass schon früh Interesse am österreichi- schen Öl bestanden hatte, zeigt etwa ein Bericht über die Erdölindustrie in Österreich, den Innenkommissar Lavrentij Berija am 13. April 1945 an das ZK der VKP(b) weitergeleitet hatte.499 Bereits Mitte Dezember 1945 drängte Militärkommissar Konev den stell- vertretenden Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare, Vjačeslav Mo- lotov, endlich das „Deutsche Eigentum“ in der sowjetischen Besatzungszo- ne Österreichs erfassen und verwalten zu lassen. Einleitend erklärte Konev dazu: „Auf dem Gebiet Österreichs befindet sich eine erhebliche Menge an ‚Deutschem Eigentum‘, das gemäß den Beschlüssen der Berliner Konferenz in den Besitz der UdSSR überzugehen hat.“ Zwar wäre „ein Teil der Betriebe demontiert“, doch würden weder die Arbeiten „zu einer vollständigen Fest- stellung und Erfassung des Eigentums“ durchgeführt noch „eine Kontrolle über das Deutsche Eigentum, das sich in Österreich befindet“, ausgeübt wer- den, so Konev weiter. Er legte einen Befehlsentwurf „über die Erfassung des Eigentums und die Herstellung einer Kontrolle darüber“ bei, dessen Heraus- gabe „genau zur richtigen Zeit“ erfolgen würde. Außerdem schlug der Mili- tärkommissar vor, die Verwaltung für Beutegut der CGV in eine Verwaltung für Angelegenheiten des „Deutschen Eigentums“ in Österreich umzuwan- deln und diese der SČSK zu unterstellen. Molotov beauftragte daraufhin den Leiter der 3. Europäischen Abteilung im NKID, Andrej Smirnov, einen mit dem NKO und dem NKVD akkordierten Vorschlag auszuarbeiten.500 496 Seidel, Österreichs Wirtschaft und Wirtschaftspolitik, S. 398, 401. 497 Ebd., S. 401. 498 AVP RF, F. 66, op. 23, p. 24, d. 8, S. 151–161, Bericht von Alekseev an Kiselev über die Lage der Erd- ölbetriebe im Wiener Becken, 26.11.1945. 499 RGASPI, F. 17, op. 121, d. 395, S. 1, Begleitbrief Berijas an Malenkov zur Übersendung eines Berich- tes über die Erdölindustrie in Österreich, 13.4.1945; RGASPI, F. 17, op. 121, d. 395, S. 2f., Bericht von N. Titkov über die Erdölindustrie in Österreich, 5.4.1945. 500 AVP RF, F. 06, op. 7, p. 26, d. 322, S. 100f., Schreiben von Konev an Molotov über die Feststel- lung und Erfassung des Deutschen Eigentums in der sowjetischen Besatzungszone Österreichs,
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Stalins Soldaten in Österreich Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
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Titel
Stalins Soldaten in Österreich
Untertitel
Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
Autor
Barbara Stelzl-Marx
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78700-6
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
874
Kategorien
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