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Stalins Soldaten in Österreich - Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
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6. Das Wirtschaftsimperium 281 sche Besatzungsmacht und die KPÖ, entgegen ihrer Ideologie gegen die Ver- staatlichung aufzutreten. Erst nach Abschluss des Staatsvertrages gaben die Sowjets betroffene Betriebe zur Verstaatlichung frei. Außerdem übergaben die drei Westalliierten in ihren Zonen das „Deutsche Eigentum“ der Repu- blik Österreich in Treuhandverwaltung. Am 8. April 1949 kündigten sie in London an, auf das „Deutsche Eigentum“ nach Abschluss des Staatsvertrages verzichten zu wollen.509 Bis 1955 umfasste die USIA insgesamt 263 Betriebe, die zu acht sparten- spezifischen Aktiengesellschaften zusammengefasst waren. Dazu gehörten die Abteilungen AG „Farbe“, „Fördermaschinen“, „Kabel“, „Martinstahl“, „Textil“, „Zement“, die Verwaltung für Forst- und Landwirtschaft sowie das Filmstudio „Wien-Film“.510 Außerdem unterstanden der Verwaltung des sow- jetischen Eigentums in Österreich mehr als 3000 Wohnhäuser, Schulen, Kran- kenhäuser, Kasernen, Schlösser, Kirchen und andere Wirtschafts- und Wohn- gebäude.511 1951 war der Gewinn der USIA-Betriebe mit über 1,4 Millionen Schilling am höchsten. Danach nahm er sukzessive ab, bis er im August 1955 nur mehr 316.000 Schilling betrug. Gleichzeitig blieb die Zahl der bei der USIA beschäftigten Arbeiter relativ konstant: 1947 waren hier über 46.000 Personen beschäftigt, 1952 war der Höchststand mit 52.800 Mitarbeitern erreicht. Bis 1955 sank ihre Zahl auf 45.800 Personen. Wenig überraschend war der Anteil der KPÖ-Mitglieder mit 19.000 besonders hoch, weswegen „die sowjetischen Betriebe eine wichtige Stütze für die Tätigkeit der demokratischen [kommu- nistischen] Kräfte Österreichs“ darstellten, so Moskaus Einschätzung.512 6.3.2 USIA-Geschäfte Im Sommer 1950 begann darüber hinaus die aus österreichischer Sicht schlag- artige Errichtung einer Kette von Verkaufsstellen der USIA. Bis Ende des Jah- 509 Ebd. 510 RGANI, F. 5, op. 28, d. 331, S. 329–333, hier: S. 329, Bericht von A. Kurmazenko über die USIA- Betriebe, 25.11.1955. Abgedruckt in: Karner – Stelzl-Marx – Tschubarjan, Die Rote Armee in Ös- terreich, Dok. Nr. 116. Der Bericht mit einer beigelegten detaillierten Liste über die USIA-Betriebe wurde noch am selben Tag an das ZK der KPdSU gesandt. Vgl. RGANI, F. 5, op. 28, d. 331, S. 328, Begleitbrief von P. Šmakov an I. Vinogradov zur Übersendung des Berichts über die USIA-Betriebe in Österreich, 25.11.1955. 511 RGANI, F. 5. op. 28, d. 224, S. 70–78, hier: S. 70, Bericht des Leiters der Abteilung für innenpolitische Fragen des Apparates des Hochkommissars, A. G. Kolobov, über die politische Arbeit in den USIA- und SMV-Betrieben [spätestens am 9.6.1954]. Abgedruckt in: Karner – Stelzl-Marx – Tschubarjan, Die Rote Armee in Österreich, Dok. Nr. 113. 512 RGANI, F. 5, op. 28, d. 331, S. 329–333, Bericht von A. Kurmazenko über die USIA-Betriebe, 25.11.1955. Abgedruckt in: Karner – Stelzl-Marx – Tschubarjan, Die Rote Armee in Österreich, Dok. Nr. 116.
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Stalins Soldaten in Österreich Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
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Titel
Stalins Soldaten in Österreich
Untertitel
Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955
Autor
Barbara Stelzl-Marx
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78700-6
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
874
Kategorien
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