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Über die Produktion von Tönen - Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
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sei nur etwa auf die Reichsmusikkammer als Teil der Reichskulturkammer, den Mindestlohn für Musiker oder den im Vergleich zum Austrofaschismus noch ein- mal verstärkten Einsatz von Musik im Rahmen von Propaganda verwiesen. Auch der Untersuchungsraum Österreich bedarf der Klärung. Wäre nicht  – im Sinne einer Global Labor History und in der Untersuchung einer Branche, in der internatio- nale Mobilität immer schon wichtig war  – auch die Einbindung anderer Regionen wichtig? Dem muss entgegnet werden, dass gerade in der zu untersuchenden Zeit die Perspektive, den Nationalstaat als räumliche Eingrenzung der Untersuchung zu verwenden, Vorteile bietet. Nationale Regelungen von Arbeit ebenso wie auf das neue Staatsgebilde fokussierte Institutionen wie etwa Gewerkschaften trugen dazu bei, dass Arbeitsformen immer stärker auch national definiert und differenziert wurden. Ein internationaler Vergleich mit Formen des Musizierens in anderen Ländern stellt aufgrund des großen Forschungsaufwandes bereits für die Behandlung der Musi- zierformen in einem Land noch ein Forschungsdesiderat dar. Verschiedene internationale Arbeiten haben bereits eine arbeits- bzw. berufs- geschichtliche Perspektive auf Musizieren während dem 19. und der ersten Hälfte des 20.  Jahrhunderts eingenommen, während für Österreich noch keine derartigen Untersuchungen vorliegen. So beschreiben sowohl Cyril Ehrlich 23 als auch Deborah Rohr 24 die Geschichte britischer MusikerInnen, wobei beide der Institution der profession (in diesem Kontext in etwa verstanden als Berufsstand) eine zentrale Rolle einräumen. Während Rohr die (gescheiterten) Versuche von MusikerIn- nen beschreibt, als profession anerkannt zu werden, erzählt Ehrlich vor allem die Geschichte der professional musicians und deren Interessenvertretungen. In beiden Fällen wird also im Gegensatz zu meiner Untersuchung profession als forschungs- leitende Kategorie bereits vorausgesetzt und nicht als eine von vielen Formen, Musik zu betreiben, betrachtet. In mehreren Studien steht auch der zeitgenössische Gegensatz von Kunst und Arbeit bzw. Gewerbe im Vordergrund: In der Studie von Martin Jacob Newhouse über OrchestermusikerInnen im Deutschen Kaiser- reich,25 in der Untersuchung von James P. Kraft zu Musikergewerkschaften in den USA zwischen 1880 und 1917,26 und in jener von Angéle David- Guillou zu Musi- kergewerkschaften in Großbritannien, Frankreich und den USA zwischen 1870 und 1920.27 Alle drei räumen den gewerkschaftlichen Interessenvertretungen und damit auch den Musizierformen, die von ihnen vertreten wurden, großen Platz ein 23 Ehrlich, Music Profession. 24 Rohr, Careers. 25 Newhouse, Artists. 26 Kraft, Artists. 27 David- Guillou, Musician’s Unions. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO. KG, WIEN KÖLN WEIMAR Einleitung14
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Über die Produktion von Tönen Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Titel
Über die Produktion von Tönen
Untertitel
Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Autor
Georg Schinko
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20802-0
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
310
Schlagwörter
Music-making, Musician, Work, Vocation, Art, Austria, Correspondence analysis, Life Writing, Interwar period --- Musizieren, Musiker, Arbeit, Beruf, Kunst, Österreich, Korrespondenzanalyse, Lebensgeschichtliche Erzählung, Zwischenkriegszeit
Kategorie
Kunst und Kultur
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