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Über die Produktion von Tönen - Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
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machen. Wie Klaus Nathaus zeigt, existierten allerdings verschiedene Geschäftsmo- delle. In den USA wurde versucht, den Absatz der Partituren und Liedtexte durch song plugging bei Musizierenden (erst bei AmateurInnen, später bei professionell Auftretenden in Vergnügungslokalen) anzutreiben. In Deutschland und Österreich hingegen dominierte das Modell der publisher- directors, bei dem die Verleger auch Direktoren vor allem von Operntheatern waren und ihren Gewinn durch den Ver- kauf ihrer selbst aufgeführten Stücke an andere Operntheater erzielten.22 Die starke zahlenmäßige Zunahme von Musikangebot und -nachfrage beruhte unter anderem auch auf der Expansion musikalischer Ausbildung. Bereits im 18.  Jahr- hundert waren sowohl die Nachfrage nach als auch das Angebot an PrivatlehrerInnen für den Musikunterricht gestiegen,23 wobei die Qualität des Unterrichts  – von der Weitergabe elementarer Fähigkeiten innerhalb der Familie bis hin zum systema- tischen Musikunterricht durch Virtuosen  – stark schwankte. Daneben entstanden im 19.  Jahrhundert Musikschulen als private Einrichtungen zur Ausbildung von AmateurInnen 24 und in der ersten Hälfte des 19.  Jahrhunderts die Konservatorien (später auch Akademien) zur Ausbildung von KünstlerInnen (was zumindest in den Anfangszeiten sowohl AmateurInnen als auch jene, die Musizieren zum Beruf mach- ten, beinhaltete).25 Die Zunahme an Ausbildungsformen führte sowohl im Bereich der Unterhaltungsmusik als auch in der Kunst zu einer Zunahme des Angebots an Musizierenden auf der einen Seite, des interessierten Publikums auf der anderen Seite. Auch eine Form des Musizierens, die sich nicht an die breite Öffentlichkeit wandte, die Salon- bzw. Hausmusik, erlangte dadurch große Verbreitung.26 Verstärkt wurde die Entwicklung der Musik für die Massen durch die zeitge- nössisch als mechanische Musik bezeichneten Entwicklungen: Grammophon und Schallplatte (in den letzten Jahren des 19.  Jahrhunderts), das Radio (ab den frühen 1920er- Jahren als Massenmedium im Einsatz) und der Tonfilm (gegen Ende der 1920er- Jahre) ermöglichten durch die Möglichkeit, einen Auftritt bzw. eine Auf- nahme unbegrenzt wiederzuverwenden, eine neue Qualität der Massenproduktion von Musik. Daher verbindet Alfred Smudits den Begriff der Massenkultur bzw. Kulturindustrie auch erst mit diesen Entwicklungen.27 kann: „Die Reproduktion wird kommerzialisiert und beginnt sich weniger nach dem künst- lerischen Wert zu richten, als nach dem Kassenerfolg.“ (Wilzin, Musikstatistik, 62). 22 Nathaus, Popular Music, 757 – 761. 23 Heesch, Musikausbildung, 900. 24 Mehlig/Abel- Struth, Musikschule, 1610 f. 25 Fend/Noiray, Introduction, 9. 26 Vgl. Ballstaedt/Widmaier, Salonmusik. 27 Smudits, Soziologie, 244 f. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO. KG, WIEN KÖLN WEIMAR Differenzierungen von Musizieren24
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Über die Produktion von Tönen Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Titel
Über die Produktion von Tönen
Untertitel
Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Autor
Georg Schinko
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20802-0
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
310
Schlagwörter
Music-making, Musician, Work, Vocation, Art, Austria, Correspondence analysis, Life Writing, Interwar period --- Musizieren, Musiker, Arbeit, Beruf, Kunst, Österreich, Korrespondenzanalyse, Lebensgeschichtliche Erzählung, Zwischenkriegszeit
Kategorie
Kunst und Kultur
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