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Über die Produktion von Tönen - Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
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in Form anekdotischer Erzählungen zu finden sind. Doch auch hier beziehen sich die Entgelte zu den verschiedenen Zeitpunkten jeweils auf Musizierformen und Rahmenbedingungen, die zu unterschiedlich sind, um eine jährliche Entwicklung des Verdienstes für Musizieren in der Zwischenkriegszeit abzubilden  – vom Fehlen periodischer Veröffentlichungen der Stellenvermittlungs- oder Kollektivvertrags- tarife einmal abgesehen. Beschreibbar sind hingegen die Differenzierungen zwischen Musizierformen zu jeweils einem bestimmten Zeitpunkt. Eine erste verbindliche Festlegung von Minimaltarifen erfolgte 1906 für die Stellenvermittlung des Musiker- verbandes (siehe Abbildung 1).235 Konzert (bis zu fünf Stunden) unter der Woche 5 – 6 Kronen Konzert (bis zu fünf Stunden) am Wochenende 6 – 7 Kronen Bühnenmusik hinter der Szene 3 Kronen phonografische Aufnahme für drei Stunden 9 Kronen Abbildung 1: Tarife der Stellenvermittlung des Musikerverbandes 1906 Die Tarifbestimmungen sind hier auch insofern interessant, als zwar zwischen Kirchen diensten, Platzmusiken, Begräbnismusiken etc. unterschieden wurde, im Gegensatz zu späteren Jahren jedoch keinerlei inhaltliche Differenzierungen etwa zwischen Musizieren im Kaffeehaus, im Varieté oder im Konzertsaal, zwischen Kunstmusik und Jazz etc. gemacht wurden  – wohl vor allem deshalb, weil sich der Musikerverband damals noch vor allem als Vertretung der OrchestermusikerInnen verstand und viele der hier genannten Musizierformen von ihm noch nicht vertre- ten wurden. Unter dieser Annahme zeigen die genannten Mindesttarife bereits eine Hierarchisierung in der aufsteigenden Reihenfolge Bühnenmusik (d. h. Funktions- musik)  – Konzertmusik (d. h. autonome Musik)  – mechanische Musik an. Die chronologisch nächste Quelle für die Löhne mehrerer Musizierformen ist der zwischen dem Musikerverband und dem Verein der Vergnügungsetablissement- besitzer 1920/21 abgeschlossene Tarifvertrag (siehe Abbildung 2).236 Anders als bei den zuvor erwähnten Tarifen der Stellenvermittlung handelte es sich dabei nicht um Löhne für Musizieren in Konzertsälen oder Theatern, sondern für das Auftreten in Kaffeehäusern, Bars, Varietés etc. 235 Österreichische Musiker- Zeitung (1906), Nr.  43, 277 – 278. 236 Das Konzertlokal (1921), Nr.  8, 34 – 35; Das Konzertlokal (1921), Nr.  9, 39. Differenzierungen und Konflikte 1918 – 1938 69
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Über die Produktion von Tönen Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Titel
Über die Produktion von Tönen
Untertitel
Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Autor
Georg Schinko
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20802-0
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
310
Schlagwörter
Music-making, Musician, Work, Vocation, Art, Austria, Correspondence analysis, Life Writing, Interwar period --- Musizieren, Musiker, Arbeit, Beruf, Kunst, Österreich, Korrespondenzanalyse, Lebensgeschichtliche Erzählung, Zwischenkriegszeit
Kategorie
Kunst und Kultur
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