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Über die Produktion von Tönen - Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
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Abendkonzert (bis zu drei Stunden) je nach Kategorie des Lokals 120 – 155 Kronen Volksmusiker (d. h. Schrammelmusiker) pro Tag 70 Kronen Volkssänger pro Tag 60 Kronen Volksmusiker/Volkssänger ambulant 100 Kronen Abbildung 2: Tarife laut Kollektivvertrag für Wien 1920/21 Die Hierarchie der Musizierformen ist hier offenkundig, ebenso wie die Tatsache, dass die schlechter entlohnten Musizierformen kaum das eigene Überleben sichern konnten. Die offiziellen Lebenserhaltungskosten für einen erwachsenen Mann lagen 1920 bei etwa 345 Kronen pro Woche,237 ein Betrag, der demnach von einer/einem nach Tariflohn bezahlten VolkssängerIn bei sechstägiger Arbeitswoche gerade noch aufgebracht werden konnte  – ohne etwas für die eventuelle Versorgung einer Familie beitragen zu können. Dabei war die Festlegung eines Tarifs für Schrammelmusiker- Innen und -sängerInnen im Vergleich mit der tarif- und regellosen Situation einige Jahre später noch günstig, wie die Klagen des Musikerverbandes zeigen.238 Die Tarife für Konzerte wirken im Vergleich dazu geradezu generös/großzügig, wenn auch berücksichtigt werden muss, dass Proben üblicherweise nicht bezahlt wurden und eine kontinuierliche Beschäftigung mit einem Konzert pro Tag oftmals nicht gefunden werden konnte. Erst einige Jahre später, 1934/35, wurden von der gewerkschaftlichen (nun stände- staatlichen) Stellenvermittlung wieder verbindliche Tarife veröffentlicht (siehe Abbil- dung 3).239 Es wurden ambulante Tarife (d. h. Tarife für fallweise Beschäftigungen, die ja den Großteil der über die Stellenvermittlung vermittelten Auftrittsmöglich- keiten ausmachten) für Wien und Umgebung veröffentlicht.240 nicht- symphonisches Konzert (bis zu drei Stunden) 8 Schilling Jazzkonzert oder -tanz (bis zu drei Stunden) 9 Schilling Klavier- Alleinspieler in Betrieben der äußeren Bezirke pro Dienst 5 Schilling Klavier- Alleinspieler in Betrieben der inneren Bezirke pro Dienst 8 Schilling 237 Bundesamt für Statistik (Hg.), Nachrichten. 1. Jahrgang, 15; Butschek, Reihen, Anhang 8.2 Verbraucherpreisindex seit 1800; eigene Berechnungen. 238 Oesterreichische Musiker- Zeitung (1925), Nr.  19, 77 – 78. 239 Der Österreichische Musiker (1934), Nr.  1, 26 – 28. 240 Die Tarife für ständige Beschäftigungen wurden in der Ausgabe des „Österreichischen Musi- kers“ von Oktober 1934 zwar für die nächste Ausgabe angekündigt, aber aufgrund der laufenden Verhandlungen für den dann 1936 abgeschlossenen Kollektivvertrag niemals veröffentlicht. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO. KG, WIEN KÖLN WEIMAR Differenzierungen von Musizieren70
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Über die Produktion von Tönen Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Titel
Über die Produktion von Tönen
Untertitel
Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Autor
Georg Schinko
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20802-0
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
310
Schlagwörter
Music-making, Musician, Work, Vocation, Art, Austria, Correspondence analysis, Life Writing, Interwar period --- Musizieren, Musiker, Arbeit, Beruf, Kunst, Österreich, Korrespondenzanalyse, Lebensgeschichtliche Erzählung, Zwischenkriegszeit
Kategorie
Kunst und Kultur
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