Seite - 88 - in Über die Produktion von Tönen - Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
Bild der Seite - 88 -
Text der Seite - 88 -
Classical statistical tools offer little help in analyzing the ‘messy’ data often obtained in
the context of nascent sociological theories. These tools were developed for the deductive
or causal approaches of the natural sciences […] Their purpose is largely to test hypothe-
ses and statistical inference, and little attention is given to complementary problems such
as the overall structure of a data set, the description of the data, and new ways of looking
at the data set 5
Die Forschungsfrage meiner Untersuchung ist nicht durch eine Überprüfung von
Hypothesen anhand von Inferenzbeziehungen zwischen Daten zu beantworten.
Eine derartige Vorgangsweise würde die apriorische Definition dessen voraussetzen,
welches Musizieren Arbeit (bzw. Berufsarbeit, Erwerbsarbeit etc.) war und welches
nicht. Hingegen sollen gerade diese Kategorisierungen durch verschiedene Akteure
und die Konflikte um die Durchsetzung dieser Kategorisierungen Gegenstand der
Untersuchung sein. Damit tritt eine Beschreibung der zugrunde liegenden Struk-
turen der Aushandlungen von Arbeit, Beruf oder Nicht- Arbeit gegenüber einer
Überprüfung vorgegebener Hypothesen über diese Phänomene in den Vordergrund.
Wie weiter oben skizziert,6 baut meine Untersuchung maßgeblich auf den Kon-
zepten Pierre Bourdieus zur Relationalität sozialer Strukturen sowie zu den Zusam-
menhängen von Positionen und Praktiken auf. Die hierarchischen Beziehungen
zwischen Formen des Musizierens werden als Raum des Musizierens dargestellt. Die
Korrespondenzanalyse eignet sich sehr gut für eine derartig angelegte Untersuchung.
Werden die Praktiken des Erzählens über Musizieren als Variablen eines Daten-
satzes konstruiert (siehe Abbildung 12), so produziert die Anwendung der Korres-
pondenzanalyse auf entsprechend kategorisierte lebensgeschichtliche Erzählungen
einen Raum, in dem diese Praktiken in Beziehung zueinander dargestellt werden.
Damit werden die jeweiligen Orientierungen des Musizierens als ein Ensemble jener
Praktiken sichtbar, die sich in räumlicher Nähe zueinander befinden.
Beobachtungseinheiten (Erzählungen)
Variablen
(Praktiken) Artur Schnabel Franz Gierer
Konservatorium nein nein
Länge der Erzählung mehr als 80 Seiten 15 – 80 Seiten
Geburtsdatum 1880 – 1899 1900 – 1910
Abbildung 12: Exemplarische Darstellung eines Datensatzes zur Verwendung der multiplen
Korrespondenzanalyse
5 Van Meter u. a., Correspondence Analysis, 132.
6 Kapitel 1 (Einleitung).
Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO. KG, WIEN KÖLN WEIMAR
Die multiple Korrespondenzanalyse als Technik des systematischen
Vergleichs88
zurück zum
Buch Über die Produktion von Tönen - Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938"
Über die Produktion von Tönen
Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
- Titel
- Über die Produktion von Tönen
- Untertitel
- Beziehungen von Arbeit und Musizieren, Österreich 1918 – 1938
- Autor
- Georg Schinko
- Ort
- Wien
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20802-0
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 310
- Schlagwörter
- Music-making, Musician, Work, Vocation, Art, Austria, Correspondence analysis, Life Writing, Interwar period --- Musizieren, Musiker, Arbeit, Beruf, Kunst, Österreich, Korrespondenzanalyse, Lebensgeschichtliche Erzählung, Zwischenkriegszeit
- Kategorie
- Kunst und Kultur