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Tourismus und Klimawandel
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tivitäten erklärt werden. Die globalen Emissionen an CO2 aus fossiler Energie steigen noch weiter an (Abb. 2.1, rechts). Zwar ist es in Europa und den USA inzwischen gelungen die Emissionen leicht zu reduzieren, jedoch führt die starke wirtschaftliche Entwicklung in Asien und anderen Entwick- lungs- und Schwellenländern zu einem weiteren Anstieg der globalen Emissionen. Der vom Menschen verursachte Klimawandel bezieht sich nicht nur auf die Temperatur. Weltweit kommt es auch zu Änderungen des Niederschlags, der Sonneneinstrahlung und anderer meteorologischer Größen. Die Veränderungen sind jedoch regional sehr unterschiedlich ausgeprägt. Neben den mittleren Verhältnissen ändern sich auch die Extremereig- nisse (IPCC 2013). Bei der Temperatur muss man generell von einer Zunahme warmer Extreme sowie einer Abnahme kalter Extreme ausgehen (IPCC 2013). Beim Niederschlag ist von einer Zunahme der Niederschlagsintensität auszugehen, da eine wärmere Atmosphäre mehr Wasserdampf aufnehmen und anschließend wieder als Niederschlag abgeben kann (siehe z. B. Gobiet et al. 2014). Im Pariser Klimaabkommen (UNFCCC 2015) hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, die globale Erwärmung bis Ende dieses Jahrhunderts auf einem Niveau wesentlich unter 2 °C, wenn möglich auf 1,5 °C, bezogen auf das vorindus- trielle Temperaturniveau, zu begrenzen. Um das 1,5-Grad- Ziel zu erreichen, müssen die globalen Emissionen möglichst sofort abnehmen, sodass die Nettoemissionen bereits 2055 auf null gesunken sind. Derartige Emissionsreduktionen können nur durch eine umfassende Neuausrichtung unserer technischen und wirtschaftlichen Entwicklung erreicht wer- den. Daher spricht man auch von einer notwendigen Trans- formation der Gesellschaft (Geels 2018). Um durch Klimamodellierungen die ganze Bandbreite der möglichen zukünftigen Klimaveränderungen zu untersuchen, werden verschiedene Entwicklungen des menschlichen Ver- haltens angenommen. Derzeit werden vier verschiedene so- genannte Representative Concentration Pathways (RCPs; van Vuuren et al. 2011; Rogelj et al. 2018) als Rahmenbedin- gungen in der Klimamodellierung eingesetzt. Jedes RCP hat als Angabe eine Zahl, welche den zusätzlichen Strahlungs- antrieb am Ende des 21. Jahrhunderts angibt, verglichen mit dem Niveau vor der industriellen Revolution. Je höher diese Zahl ist, umso stärker ist die menschliche Beeinflussung des Klimas. Das Szenario mit den geringsten Emissionen – in dem das Pariser Abkommen mit großer Wahrscheinlichkeit eingehalten würde – ist das RCP 2.6. Bei diesem Szenario ist am Ende des 21. Jahrhunderts die Treibhausgaswirkung wieder etwa so hoch, wie sie heute bereits ist. Dies bedeutet, dass alle Emissionen, die von jetzt an in die Atmosphäre ein- getragen werden, durch natürliche Abbauprozesse oder tech- nische Maßnahmen bis zum Ende des Jahrhunderts wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssten. Das Szenario RCP 8.5 dagegen stellt das Extremszenario dar, bei dem es nicht gelingt, weltweite Klimaschutzziele umzusetzen, und fossile Brennstoffe die Hauptenergiequelle im 21. Jahrhundert bleiben. Zwischen diesen beiden Extremszenarien liegen die Szenarien RCP 4.5 sowie RCP 6. Für diese vier Emissions- szenarien liegen Klimamodellsimulationen vor, wobei für sozioökonomische Untersuchungen noch weitere Emissions- szenarien verwendet werden (Rogelj et al. 2018), auf die hier nicht weiter eingegangen wird. In Abschn. 2.2.2 werden die Ergebnisse der RCPs 2.6, 4.5 und 8.5 für Österreich näher betrachtet. Im alltäglichen Leben sind die Folgen des Klimawandels, abgesehen von Extremereignissen, die in der öffentlichen Diskussion meist dem Klimawandel zugeschrieben werden, oft schwer wahrnehmbar. Dies gilt auch für Klimagrößen, die für touristische Aktivitäten relevant sind. In der menschlichen 0 5 10 15 20 25 30 35 40 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 Rest der Welt China Indien USA Europäische Union -0,50 -0,25 0,00 0,25 0,50 0,75 1,00 1,25 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 Abb. 2.1 Entwicklung der globalen Mitteltemperatur (Lufttemperatur in 2 m Höhe) seit 1850, dargestellt als Abweichung (Anomalie) bezogen auf den Zeitraum 1850–1900 (links; Datenquelle: CRU). Im Vergleich dazu die globalen CO2-Emissionen aus fossiler Energie seit 1960 (rechts; Datenquelle: Global Carbon Project). (Grafik: Herbert Formayer) Klimatologische Rahmenbedingungen20
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Tourismus und Klimawandel
Titel
Tourismus und Klimawandel
Autoren
Ulrike Pröbstl-Haider
Dagmar Lund-Durlacher
Marc Olefs
Franz Prettenthaler
Verlag
Springer Spektrum
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-61522-5
Abmessungen
21.0 x 28.0 cm
Seiten
263
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