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Tourismus und Klimawandel
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lagert durch starke Jahr-zu-Jahr- und multidekadische natürliche Klimaschwankungen, die es auch in Zukunft weiterhin geben wird. In diesem Zusammenhang haben sich ebenfalls die klimatologischen Rahmenbedingungen für die technische Schneeerzeugung geändert. Anzahl und Dauer der potenziellen Schneizeiten haben sich langfristig verringert (hohe Übereinstimmung, starke Beweislage). • In der nahen Zukunft (2021–2050) überlagern die starken regionalen Jahr-zu-Jahr- und multidekadischen natürlichen Schwankungen des Klimasystems (Tem- peratur und Niederschlag) in allen Höhenlagen deutlich den Effekt der allmählich steigenden Temperaturen auf die Schneedecke. Diese Schwankungen können sich somit regional sogar stärker bemerkbar machen als der langfristig abnehmende Trend (hohe Übereinstimmung, schwache Beweislage). • Für die ferne Zukunft (2071–2100) überwiegt in hohen Lagen der Temperaturanstieg gegenüber dem möglichen Anstieg der Winterniederschläge (hohe Übereinstim- mung, starke Beweislage). • Im schlimmsten Fall und ohne Klimaschutz (RCP 8.5) bedeutet das eine Abnahme der Schneehöhe um ca. 50, 70 und 90 % in hohen, mittleren und tiefen Lagen. Mit wirksamen Klimaschutzmaßnahmen (RCP 4.5) kann diese Reduktion auf ca. 20, 50 und 70 % gedämpft wer- den, bei globalem Erreichen des Paris-Ziels (RCP 2.6) würden sich diese Abnahmen auf ca. 10, 20 und 40 % (hohe, mittlere, tiefe Lagen der europäischen Alpen) drastisch reduzieren lassen. Die Schneedeckendauer ver- ringert sich somit um bis zu 1 Monat zu Beginn und bis zu 3 Monaten zum Ende der schneebedeckten Zeit (hohe Übereinstimmung, starke Beweislage). • Die Anzahl und Dauer der potenziellen Zeiten für die technische Beschneiung reduzieren sich in diesem Zusammenhang, unter der Annahme heutiger Techno- logie (Grenztemperaturen), insbesondere in mittleren und tiefen Höhenlagen weiter (hohe Übereinstimmung, starke Beweislage). • Die Sonnenscheindauer hat im Alpenraum in den letzten 130 Jahren um ca. 10 % zugenommen (hohe Überein- stimmung, starke Beweislage). • Alle in Österreich beobachteten Gletscher haben seit 1980 signifikant an Fläche und Volumen verloren (hohe Übereinstimmung, starke Beweislage). • Temperaturextrema (z. B. Anzahl der Hitzetage) haben signifikant zugenommen, diese Zunahme wird abhängig vom Emissionsszenario in Zukunft weitergehen und auch die Intensität von Hitzewellen wird weiterhin zu- nehmen (hohe Übereinstimmung, starke Beweislage). • Großräumige (flächige) Starkniederschläge zeigen in der Vergangenheit über ganz Mitteleuropa keine signifikanten Trends (hohe Übereinstimmung, mittlere Beweislage). • Die Zahl der Tage mit starken bis extremen kleinräu- migen (konvektiven) Niederschlägen hat zulasten der Zahl an Tagen mit schwachen bis moderaten Nieder- schlägen zugenommen (mittlere Übereinstimmung, mitt- lere Beweislage). • Über die vergangene langfristige Entwicklung von kon- vektiven Extremereignissen (lokale Starkregen, Gewit- ter, Hagel) sind derzeit nur indirekte Aussagen möglich, dabei hat sich das Potenzial für deren Bildung erhöht (hohe Übereinstimmung, schwache Beweislage). • Insbesondere für die ferne Zukunft (2071–2100) und ohne globale Klimaschutzmaßnahmen zeigt sich eine deutliche und signifikante Zunahme von konvektiven Extremereignissen (Risiko für lokale Starkregen, Gewitter und Hagel; hohe Übereinstimmung, mittlere Beweislage) • Aufgrund der in der Zukunft weiter erwarteten Zunahme der Verdunstung ist mit häufigeren und intensiveren ex- tremen Dürreereignissen im Laufe des 21. Jahrhunderts zu rechnen. Kernaussagen – Kapitel  2 – Die Lufttemperatur ist in Österreich seit Ende des 19. Jahrhunderts um knapp 2 °C in etwa doppelt so stark angestiegen wie im globalen Mittel (+20 % im Vergleich zu den globalen Landflächen). Ein weiterer Temperaturanstieg von +1,3 °C bis zum Jahr 2050 (unabhängig vom Emissionsszenario) bzw. unter 2 bis 4 °C (tief greifende globale Emissionsreduktionen (Paris-Ziel) bzw. keine Maßnahmen) bis zum Jahr 2100 ist zu erwarten. Die Erwärmung geht einher mit einer Zunahme der Hitzebelastung (längere und in- tensivere Hitzewellen; hohe Übereinstimmung, starke Beweislage). – Die natürliche Schneedeckendauer und Schneehöhe haben insbesondere im Westen und Süden Österreichs seit 1950 langfristig signifikant in allen Höhenlagen abgenommen. Abhängig von der Höhenlage muss mit einer weiteren langfristigen Abnahme im Aus- maß von 10–40 % bzw. 50–90 % (drastische globale Klimaschutzmaßnahmen bzw. keine Maßnahmen) bis ans Ende des 21. Jahrhunderts gerechnet werden. In diesem Zusammenhang werden sich auch die Anzahl und Dauer der potenziellen Zeitfenster für die tech- nische Beschneiung bei der Annahme heutiger Grenz- temperaturen in allen Höhenlagen weiter reduzieren (hohe Übereinstimmung, starke Beweislage). – In der Vergangenheit hat sich das Potenzial für die Bildung von konvektiven Extremereignissen (Risiko für lokale Starkregen, Überflutungen, Gewitter und Hagel) erhöht. Insbesondere für die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts und ohne Klimaschutzmaßnahmen 2 Klimawandel – Auswirkungen mit Blick auf den Tourismus 39
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Tourismus und Klimawandel
Titel
Tourismus und Klimawandel
Autoren
Ulrike Pröbstl-Haider
Dagmar Lund-Durlacher
Marc Olefs
Franz Prettenthaler
Verlag
Springer Spektrum
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-61522-5
Abmessungen
21.0 x 28.0 cm
Seiten
263
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