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Tourismus und Klimawandel
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F2) angesteuert. Ziele können dabei, wie auch bei den folgenden Mustern, in mehreren Ländern liegen, beispiels- weise eine von Italien startende Reise nach Deutschland mit 2–3 Übernachtungen in Österreich. 3) Die Zieldestination (A3) ist Start- und Zielpunkt für ein- zelne Ausflüge zu weiteren Destinationen (B3 bis F3). 4) Möglich ist auch, dass es sich bei der gesamten Reise um eine Rundreise entlang mehrerer Zwischenziele (B4 bis F4) ohne festes Endziel handelt, wobei es sich um regionale Touren mit einem Hauptziel am Anfang/Ende (A4) oder 5) Destinationsketten mit aufeinanderfolgenden Zielen mit einem Hauptziel (A5) an einem beliebigen Platz in der Kette (B5 bis F5) handeln kann. Diese Reisemuster bestimmen maßgeblich die Mobilitäts- bedürfnisse bei An- und Abreise und vor Ort sowie den Mobilitätsaufwand (Lew und McKercher 2002; Flognfeldt 2005; Prideaux 2009). Insbesondere für die Kombination von Zielen in Touren und „en route“ (zwischen An- oder Abreise zu bzw. von einer Zieldestination werden mehrere Zwischen- ziele angesteuert) bietet beispielsweise der Pkw deutliche Flexibilitätsvorteile gegenüber dem öffentlichen Verkehr, sodass sich mit steigender Motorisierung zunehmend Pkw- orientierte Tourismusformen (Drive-Tourism) etabliert haben (Prideaux 2009). Zahlreiche weitere Entscheidungskriterien für die Ver- kehrsmittelwahl im Tourismusverkehr werden in der Literatur aufgeführt (siehe z. B. Verplanken et al. 1994; Herry et al. 1999; Messerli und Trösch 2002; Anable und Gatersleben 2005; Chow et al. 2013; Wallergraber et al. 2014; Juschten et al. 2019). Im Einklang mit der Abgrenzung dieses Berichts werden hier nur die Anforderungen von Übernachtungsgästen beschrieben: • Erreichbarkeit (Start und Ziel) mit dem jeweiligen Verkehrsmittel, inklusive der Verfügbarkeit von Stell- plätzen vor Ort, • zeitliche Aspekte, wie Reisedauer, verfügbare Abfahrts- zeiten und Nutzbarkeit der Reisezeit, • Kosten für die An- und Abreise und Mobilität vor Ort, • Bequemlichkeit und Komfort, wie Gepäcktransport, Planungs- und Buchungsaufwand, Umsteigehäufig- keit, Zuverlässigkeit von Anschlüssen und Reisezeiten, besonders wichtig ist eine funktionierende Gepäck- zustellung, • Zuverlässigkeit und Flexibilität, • Umweltfreundlichkeit und Image des jeweiligen Verkehrsmittels, • Einstellungen gegenüber verschiedenen Verkehrsmitteln, • gewohntes Verhalten und persönliche Erfahrungen, • Umwelteinstellungen als Einflussfaktor für umweltbe- wusstes Verhalten und klimaschonende Verkehrsmittel- wahl, • Attraktivität und Komfort der Reise, wie die Schönheit der Landschaft und die Qualität bzw. der Komfort des Reiseverkehrsmittels – die Reise als eigenes Erlebnis, dadurch kann die Nutzung klimaschonender Verkehrs- mittel gesteigert werden, auch wenn der Zeit- und Kostenvorteil des Pkws weiterhin besteht, • Informiertheit über bestehende Mobilitätsangebote, • Einfachheit der Buchung, • Reisebegleitung (Einzelreisende, Reisende mit Partnern, Familien oder Freunden), • Pkw-Besitz. Mobilitätsverhalten von Touristinnen und Touristen in Österreich Die zurückgelegte Entfernung sowie die Wahl des Verkehrs- mittels und die daraus resultierenden Verkehrsmengen je Ver- kehrsmittel haben einen wesentlichen Einfluss auf die Umwelt- und Klimaverträglichkeit der Mobilität. Für Nächtigungsgäste in Österreich wird jährlich im Rahmen von Urlauberbefragun- gen3 die Verkehrsmittelwahl für die An- und Abreise in den Urlaub erhoben, siehe Tab. 3.1. Demnach nutzen sowohl für den Winter- als auch den Sommerurlaub rund drei Viertel der Gäste den Pkw. Rund 10 % der Gäste reisten mit dem Flugzeug und 8 % mit der Bahn an, wobei im Winter der Anteil für das Flugzeug mit rund 13 % deutlich höher ausfällt, während im Sommer die Bahn stärker genutzt wird. Der Anteil von rund 75 % zeigt die Bedeutung des eigenen Pkws. Das Flugzeug gewinnt aufgrund der Zunahme weiter entfernter Herkunfts- märkte an Bedeutung und hat mittlerweile als das am zweit- häufigsten genutzte Verkehrsmittel für An- und Abreise die Bahn anteilsmäßig überholt (Österreich Werbung 2019). Ein anderes Bild zeigt die Urlauberbefragung für das Reiseverhalten der Österreicherinnen und Österreicher im Inland. Demnach nutzen rund 83 % von ihnen für einen Inlandsurlaub den eigenen Pkw und rund 10 % den Zug (Ös- terreich Werbung 2019). Die Tourismusstatistik der Statistik Austria zeigt für Urlaubsreisen von Österreicherinnen und Österreichern im Inland ein etwas anderes Bild: Demnach nutzten im Jahr 2018 rund 15,3 % die Bahn, rund 78,5 % den Pkw bzw. rund 0,2 % das Flugzeug (Statistik Austria 2019d). Innerhalb von Österreich und je nach Urlaubsart sowie Verfügbarkeit von Bahninfrastruktur variiert die Verkehrs- mittelwahl markant. Die Zieldestinationen im Naturtourismus liegen zumeist in peripheren Gebieten, wie z. B. in Teilen der Alpen, die i. d. R. leichter mit dem Pkw als mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Für die Anreise wird dem- gemäß überdurchschnittlich häufig der Pkw mit einem Anteil von rund 87 % gewählt, rund 5 % reisen mit dem Zug an, 3 % mit dem Flugzeug (Österreich Werbung 2019). 3 Im Zuge dieser Onlinebefragungen werden Tagesgäste und (aus- schließlich) Geschäftsreisende zu Beginn der Befragung miterfasst, dann aber nicht weiter befragt (Österreich Werbung 2019). Allgemeine Komponenten des touristischen Angebots54
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Tourismus und Klimawandel
Titel
Tourismus und Klimawandel
Autoren
Ulrike Pröbstl-Haider
Dagmar Lund-Durlacher
Marc Olefs
Franz Prettenthaler
Verlag
Springer Spektrum
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-61522-5
Abmessungen
21.0 x 28.0 cm
Seiten
263
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