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Gästen Essen mit hohem Proteinanteil anbieten (in der Regel
Fleisch) und in der Gastronomie mehr Essen weggeworfen
wird als zu Hause (Gössling et al. 2011; Juvan et al. 2018).
5.1.1 Marktentwicklung und ökonomische
Bedeutung der Gastronomiebetriebe
Im Jahr 2019 waren in Österreich 39.180 Gastronomiebe-
triebe registriert, was einer weiteren leichten Abnahme der
Zahl der Betriebe entspricht (seit 2010: −3,8 %; WKO 2020).
Kleinbetriebe (mit bis zu 9 Beschäftigten) dominieren (92 %),
größere Gastronomiebetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten
machen nur 0,7 % der Gesamtzahl aus (WKO 2020). Insge-
samt erzielten die Gastronomiebetriebe im Jahr 2017 Umsatz-
erlöse von rund 10,19 Mrd. €. Die pro Einwohner höchsten
Gastronomieumsätze werden in den urbanen Ballungsräumen
(an der Spitze Wien) und in Tourismusdestinationen generiert
(Abb. 5.1). Investitionen wurden in Höhe von 439 Mio. €
getätigt (WKO 2020).
Die touristischen Gesamtaufwendungen in- und aus-
ländischer Österreich-Gäste lassen sich im Rahmen des
Tourismussatellitenkontos (TSA) nach Ausgabenkategorien
unterteilen. Die Detailgliederung weist den Bereich Gastro-
nomie im Berichtsjahr 2017 mit 25,9 % des touristischen Ge-
samtkonsums neben der Beherbergung (32 %) als einen der
Abb. 5.1 Durchschnittlich steuerbarer Umsatz 2016 je Einwohner in der Wirtschaftsabteilung „Gastronomie“ nach politischen Bezirken.
(Statistik Austria 2019b)
mit Abstand bedeutendsten Bereiche aus. Neben der Beher-
bergung (+4,4 %) konnte auch die Gastronomie ihr Gewicht
aufgrund einer überdurchschnittlichen Wachstumsrate von
+4,2 % gegenüber 2016 leicht ausbauen (Fritz et al. 2019).
5.1.2 Angebots- und Nachfragetrends
(national, international)
Für Österreich-Urlauber spielt das Thema Kulinarik eine
große Rolle. Zwar haben im Tourismusjahr 2017/2018
nur rund 5 % der Urlaubsgäste (+3 %-Punkte gegenüber
2013/2014) eine explizit kulinarische Reise nach Österreich
unternommen (Kulinarik als Hauptmotiv), doch kann in die-
sem Zusammenhang auch festgestellt werden, dass die Gäste
im Winter bei den sonstigen, nichtsportlichen Aktivitäten an
erster Stelle „ins Kaffeehaus gehen“ (54 % der Wintergäste
in Städten) und an zweiter Stelle „Essen gehen (außerhalb
der Unterkunft)“ (47 %) nennen. „Typische Speisen/Getränke
der Region genießen“ nimmt mit 32 % den fünften Platz ein
(Österreich Werbung 2019, S. 23). Der Sommer zeigt ein
ähnliches Bild. 51 % der Gäste in Städten gaben an „ins
Kaffeehaus zu gehen“ (dritter Platz unter den sonstigen Ak-
tivitäten), 51 % der Österreich-Gäste nennen „Essen gehen
(außerhalb der Unterkunft)“ und 39 % „typische Speisen/Ge-
tränke der Region genießen“ (Österreich Werbung 2019; vgl.
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Buch Tourismus und Klimawandel"
Tourismus und Klimawandel
- Titel
- Tourismus und Klimawandel
- Autoren
- Ulrike Pröbstl-Haider
- Dagmar Lund-Durlacher
- Marc Olefs
- Franz Prettenthaler
- Verlag
- Springer Spektrum
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-61522-5
- Abmessungen
- 21.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 263