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Tourismus und Klimawandel
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6.1 Allgemeine Entwicklung und Trends Wintertourismus in Österreich war im 20. Jahrhundert meist weniger bedeutend als der Sommertourismus (Abb. 1.2). Eine Angleichung der Nächtigungszahlen vollzog sich erst im Laufe der 1980er- und 1990er-Jahre. Der Anteil der Win- ternächtigungen an den Gesamtnächtigungen lag im Jahr 2018 bei 48 % und hat sich seit dem Jahr 2000 nur gering- fügig verändert. Jedoch sind die Tagesausgaben der Gäste im Winter höher (185 €) als im Sommer (160 €; Österreich Werbung 2018e, 2019; Aufschlüsselung siehe Tab. 7.1). Wichtig wäre in diesem Zusammenhang eine Betrachtung der Unterschiede in der Wertschöpfung des Winter- bzw. Som- mertourismus. Daten und Publikationen hierzu sind allerdings nicht bekannt. In den westlichen Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Salzburg werden seit Mitte bis Ende der 1980er- Jahre im Winter (November–April) mehr Übernachtungen generiert als im Sommer (Mai–Oktober). Österreichweit sind die Winternächtigungen in den 1980ern um durchschnittlich 2,5 % pro Jahr gestiegen, in den 1990ern um 0,7 %, in den 2000ern um 1,7 % und im Zeitraum 2010–2018 um 1,3 % pro Jahr (Statistik Austria 2019). Der Wintersport spielt hierbei eine bedeutende Rolle: Rund 66 % der Winternächtigungen entfallen auf Wintersportgemeinden (mit drei oder mehr Seil- bahn-/Schleppliftanlagen; Fleischhacker 2018). Die Nächti- gungsentwicklung in Wintersportgemeinden war jedoch im Zeitraum 1997/1998–2017/2018 weniger dynamisch (durch- schnittlich +1,28 % pro Jahr) als in den übrigen Gemeinden (+2,95 % pro Jahr). Innerhalb der Wintersportregionen zeigen sich auch Verschiebungen der Marktanteile mit Verlusten im Süden zugunsten von Regionen im Westen Österreichs (Firgo und Fritz 2017). Der österreichische Wintertourismus ist geprägt von einem hohen Stammgästeanteil von rund 77 % (Österreich Werbung 2018a). Als Hauptaktivität wird von den Gästen das Skifahren (59 %) angegeben, gefolgt von Winterwandern (13 %) und Snowboarden (9 %). Langlaufen wird nur von 3 % der Gäste als Hauptaktivität betrieben (Österreich Werbung 2018a, b, c, d). Es besteht somit eine klare Dominanz des Schneesports. Ein Vergleich dieser Zahlen von 2018 mit 2012 zeigt einen Rückgang des Skisports von ehemals 65 auf 59 % sowie einen Anstieg des Winterwanderns von 10 auf 13 %. Das Durchschnittsalter der Wintergäste ist in diesem Zeitraum von 42,6 Jahren auf 45,3 Jahre angestiegen (Österreich Werbung 2012, 2018a). Mögliche Gründe für diese Veränderungen sind der demografische Wandel in den Hauptherkunftsländern, sin- kendes Interesse am Skifahren in den jüngeren Bevölkerungs- schichten sowie eine breitere Angebotspalette und damit eine Veränderung der Gästestruktur. Die Mehrheit reist mit dem Auto an (76 %), gefolgt vom Flugzeug (13 %), der Bahn (7 %) und mit Reisebussen (3 %; Österreich Werbung 2018a). Der vergleichsweise geringe Anteil des Flugzeugs ist grundsätzlich positiv zu werten, da dieser Verkehrsträger die mit Abstand größten Treibhausgas- emissionen verursacht. Jedoch hat sich dieser Anteil seit 2012 um 4 Prozentpunkte erhöht (Österreich Werbung 2012). Der Anteil der mit der Bahn anreisenden Wintergäste ist seit 2012 unverändert. Es wird zu beobachten sein, wie sich dieser An- teil künftig verändern wird. Andererseits deutet der immer noch sehr geringe Anteil der Nutzung öffentlicher Verkehrs- mittel auf ein hohes Optimierungspotenzial hin. Eine ver- stärkte Zusammenarbeit mit Bahnen und Wintersportgemein- den, attraktive Preisangebote und öffentliche Investitionen in Eisenbahnen sind wichtig, um die Attraktivität des öffent- lichen Verkehrs zu erhöhen. Dies könnte auch die Verkehrs- belastung vor allem zum Urlauberschichtwechsel in vielen Zielgebieten verringern. Die österreichischen Skigebiete verzeichneten in der Saison 2017/2018 54,6 Mio. Ersteintritte (WKO 2019) und liegen damit weltweit nach den USA an zweiter Stelle (Vanat 2018). Die Entwicklung der letzten zehn Jahre mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 0,4 % 6 109 © Der/die Autor(en) 2021 U. Pröbstl-Haider, D. Lund-Durlacher, M. Olefs, F. Prettenthaler (Hrsg.), Tourismus und Klimawandel, https://doi.org/10.1007/978-3-662-61522-5_6 Outdooraktivitäten und damit zusammenhängende Einrichtungen im  Winter Coordinating Lead Authors (CLAs) Robert Steiger Lead Authors (LAs) Robert Steiger, Ulrike Pröbstl-Haider, Franz Prettenthaler Contributing Authors (CAs) Andrea Damm, Martin Falk, Christoph Neger
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Tourismus und Klimawandel
Titel
Tourismus und Klimawandel
Autoren
Ulrike Pröbstl-Haider
Dagmar Lund-Durlacher
Marc Olefs
Franz Prettenthaler
Verlag
Springer Spektrum
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-61522-5
Abmessungen
21.0 x 28.0 cm
Seiten
263
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