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Tourismus und Klimawandel
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Der Verlauf dieser touristisch relevanten Routen gestaltet sich überwiegend entlang von Gewässern (vgl. Enns, Donau, Trai- sen, Inn, Drau oder Mur). Die Verlängerung der Saison wirkt sich grundsätzlich positiv auf den Radtourismus aus, insbesondere die Früh- jahrs- und Herbstsaison werden attraktiver. Bei einer detail- lierten Betrachtung der Auswirkungen muss zwischen den in Abb. 7.5 dargestellten Radrouten, die vor allem für mehr- tätige Touren mit dem Trekkingrad entwickelt wurden, und der Nutzung des Mountainbikes unterschieden werden. Die Urlauberinnen und Urlauber, die auf den Radrouten unter- wegs sind, können durch Starkregenereignisse und längere Hitzeperioden im Sommer betroffen sein. Hitzetage, die in Talräumen durch eingeschränkten Luftaustausch besonders wirksam sind, können die üblichen Streckenabschnitte pro Tag einschränken und zudem zu den oben genannten gesund- heitlichen Problemen bei körperlicher Anstrengung führen (vgl. Unterkap. Einfluss von Temperatur, Sonnenscheindauer und Niederschlägen in Abschn. 7.3.1). Beim Mountainbiken können zu den oben genannten Effekten (Hitze, Gewitter, lokale Starkregen) auch Beein- trächtigungen durch den Verlust oder Beschädigung der Wege, Gefahren durch Murenabgänge, Steinschlag und Rutschungen hinzukommen (Abb. 7.1). Die Betroffenheit ist hier mit dem Bergwandern (siehe dort) vergleichbar (Pröbstl und Damm 2009). Trotz dieser Betroffenheit wird der Radtourismus im Zusammenhang mit Anpassungsstrategien diskutiert. So könnte das Radfahren im Hinblick auf die touristische Wert- schöpfung langfristig das „neue Skifahren“ darstellen und mögliche Einschränkungen im Wintersport kompensieren (z. B. Rottenberg 2016). Weiterhin wird von einem Umstieg aufs Radfahren, als wichtige Urlaubsaktivität, ein positiver Impuls für das Verhalten im Alltag erwartet (siehe Kap. 13 Anpassungsstrategien und Kap. 3 Mobilität). Golfen Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Golftou- rismus werden international diskutiert (Scott et al. 2018). Zwar wird allgemein davon ausgegangen, dass sich durch den Klimawandel voraussichtlich die Golfsaison insgesamt deutlich verlängert, allerdings wird – je nach Lage – auch mit erheblichen Problemen durch Trockenheitsstress ge- rechnet (Scott und Jones 2007). Auch in Verbindung mit den Folgen der touristischen Entwicklung insgesamt wird darauf hingewiesen, dass nicht nur der Wasserbedarf von Touristinnen und Touristen bei der Übernachtung betrachtet werden dürfe, sondern auch „wasserintensive“ Aktivitäten, wie der Golfsport, einzubeziehen seien (Gössling et al. 2015). Im Zusammenhang mit dem Klimawandel wurden im Jahr 2018 erhebliche Trockenheitsschäden an der Vege- tation, insbesondere an Abschlagsplätzen auf Golfplätzen und Putting Greens, kritisch diskutiert, da europaweit viele Golfplätze die betroffenen Bereiche nicht mehr ausreichend bewässern und damit für attraktive Bedingungen für Erho- lungssuchende und Urlaubende sorgen konnten (Himmel 2018). Nachdem Rasengräser bis zu 90 % aus Wasser be- stehen, benötigt 1 m2 Rasenfläche bei einer Temperatur von 20 °C täglich ca. 2 l Wasser, um Verluste auszugleichen. Bei 30 °C sind es bereits 5 l/m2. Ein Absterben ist bei hohen Lufttemperaturen von ca. 40 °C bzw. Bodentemperaturen Abb. 7.5 Wichtige Radrouten in Österreich. (Radlobby-Rad- tourismus 2016) Mühlviertelradweg Neusiedler See Radweg Traisental- radweg EuroVelo9 Donauradweg Drauradweg Murradweg Enns- radwegTauernradweg Alpe-Adria- Radweg Salzkammer- gutradweg ViaClaudia Augusta Römer- radweg Innradweg ADFC-5-Sterne-Routen ADFC-4-Sterne-Routen Andere Hauptradrouten Hauptradrouten Österreichs 14 Hauptradrouten Spezifische Komponenten des  touristischen Angebots – Aktivitäten136
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Tourismus und Klimawandel
Titel
Tourismus und Klimawandel
Autoren
Ulrike Pröbstl-Haider
Dagmar Lund-Durlacher
Marc Olefs
Franz Prettenthaler
Verlag
Springer Spektrum
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-61522-5
Abmessungen
21.0 x 28.0 cm
Seiten
263
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