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Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren - Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
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124 Alejandro López Álvarez […] und, hinsichtlich Machtstellung und Edelmut / Kutschen, Karossen, Tragsessel und Sänften.140 Die wenigen uns überlieferten Bildquellen, die Auskunft über das Aussehen und die Ver- wendung von Tragsesseln geben, deuten darauf hin, dass es sich bei den Tragsesseln in den spanischen Überseebesitzungen zumindest fallweise um äußerst luxuriös und extravagant gestaltete Vehikel handelte. Dies lässt etwa ein mexikanischer Wandschirm erahnen, auf dem gleich zwei Tragsessel abgebildet sind (Abb. 5 und 6).141 Einen Hinweis auf die Verwendung von Tragsesseln in Lima gibt unter anderem eine Beschreibung der dort ansässigen Kreolen. Darin wird die Schönheit ihrer Erscheinung, ihres Schmuckes und ihrer Kleidung in höchsten Tönen gelobt. Erwähnung findet neben- bei auch, dass sie Tragsessel besitzen, in denen sie bei Messgängen oder Besuchen von Schwarzen befördert werden; auch haben sie sehr prächtige und gute Karossen, die von Maultieren und Pferden gezogen und von schwarzen Kutschern gelenkt werden.142 140 „[…] y para autoridad y señorío / coches, carrozas, sillas y literas“. Bernardo de Balbuena, Grandeza mexicana, 1604, hg. von José Carlos González Boixo (Roma 1988), S. 78. In ähnlicher Weise äußerte sich auch Arias de Villalobos über die Vehikel der Stadt Mexiko: „[…] Coches, carrozas, literas, sillas cerradas y abiertas, de gran costa y gala“. Canto intitulado Mercurio. Dase razón en él, del estado y grandeza de esta gran ciudad de México Tenoxtitlán, desde su principio, al estado que hoy tiene: con los príncipes que le han gobernado por nuestros reyes, 1623. In: Genaro García, Documentos inéditos o muy raros para la historia de México (México 1975, erstmals 1907), S. 367. 141 MA, Inv. Nr. 2013/04/01.C4 und Inv. Nr. 2013/04/01.C6. Siehe dazu auch Teresa Castelló Ytur- bide/Marita Martínez del Río de Redo, Biombos mexicanos (México 1970), S. 120–122. Hin- sichtlich spanischer Tragsessel in der Frühen Neuzeit ist ein eklatanter Kontrast zwischen den zahlreichen vorhandenen Schrift- und den spärlichen Bildquellen zu bemerken. 142 „[…] tienen sillas de mano en que las llevan los negros quando van a misa y a sus visitas; y tienen carro- zas ricas y muy buenas y mulas y caballos que las tiran y negros cocheros que las guían“. Boleslao Lewin, Descripción del virreinato del Perú. Crónica inédita de comienzos del siglo XVII (Rosario 1958), S. 39. Zur Bedeutung repräsentativer Vehikel für das Bild der vizeköniglichen Stadt siehe Alejandro López Álvarez, Los vehículos representativos en la configuración de la Corte virreinal: México y Lima, 1590–1700. In: Enrique García Santo-Tomás (Hg.), Materia crítica: formas de ocio y de consumo en la cultura áurea (Biblioteca áurea hispánica 58, Madrid/Frankfurt a. M. 2009), S. 269–291. Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Titel
Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren
Untertitel
Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Autor
Mario Döberl
Herausgeber
Alejandro López Álvarez
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20966-9
Abmessungen
17.5 x 24.7 cm
Seiten
432
Kategorien
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