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Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren - Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
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Tragsessel am Münchner Hof 315 üblich.3 Während die Kutsche und das Geschirr nicht erhalten sind, wurde der Tragsessel noch von Kurfürstin Maria Anna Sophie (1728–1797) geschätzt und verwendet, wovon das zeitgenössisch ergänzte Allianzwappen von Bayern und Sachsen auf der Rückwand des Tragsessels zeugt (Abb. 2). Das Wappen könnte auch darauf hinweisen, dass der äu- ßerst repräsentative Tragsessel 1747 bei der Hochzeit der sächsischen Prinzessin mit Kur- fürst Max III. Joseph in Dresden Verwendung fand.4 Denn Kurfürst Max III. Joseph (reg. 1745–1777) hatte Bayern zwei Jahre zuvor von seinem verstorbenen Vater, Kaiser Karl VII., in einem desolaten Zustand übernommen. Um die immense Schuldenlast abzubauen, waren entschiedene Sparmaßnahmen notwendig, die auch eine weitere Verwendung des prächtigen Tragsessels Maria Antonias, der ersten Gemahlin seines Großvaters, begründen könnten. Aufgrund des Wappens galt der Tragsessel lange Zeit als Transportmittel von Maria Anna Sophie. Man nahm sogar an, dass die Stickerei von der Kurfürstin selbst – 3 In Italien bis ins frühe 18. Jahrhundert. Vgl. Wackernagel 2002 (wie Anm. 1), Bd. 2, S. 101. 4 Bei der bayerisch-sächsischen Doppelhochzeit heiratete Maria Anna Sophie von Sachsen den bay- erischen Kurfürsten Max III. Joseph, und dessen Schwester Maria Antonia von Bayern vermählte sich mit Kurfürst Friedrich Christian von Sachsen. Abb 2: Detail von der Rückseite des Trag- sessels: Das sächsische Wappen auf der heraldisch linken Seite ersetzte um 1747 das ursprüngliche österreichische Wappen mit dem Bindenschild © BSV Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Titel
Tragsessel in europäischen Herrschaftszentren
Untertitel
Vom Spätmittelalter bis Anfang des 18. Jahrhunderts
Autor
Mario Döberl
Herausgeber
Alejandro López Álvarez
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20966-9
Abmessungen
17.5 x 24.7 cm
Seiten
432
Kategorien
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